Brachelen
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Förisch

 

Karl-Heinz Schmitz, ehemaliger Landwirt, wohnt auf der Aachener Gracht. Seine Freunde und Bekannte nennen ihn Förisch Karl-Heinz. Aber woher kommt der Name ,Förisch‘?

 

Die Bauern im Ort übernahmen ausserhalb der Erntezeit diverse andere Arbeiten im Ort. Man half den Korbmachern, die Weiden im Winter aus dem Feldern nach Hause zu bringen. Oder, wie bei Karl-Heinz Vater, man verdiente sich ein Zubrot durch den Transport von Baumaterial, Möbel etc.  Stellte also seinen Fuhrpark zur Verfügung (Fuhr – Förisch).

Parisisch Pley – Pariser 

 

Bäckermeister Lambert Classen, ehemals führte er die Bäckerei auf der Hauptstrasse, war ein weltgewandter und reisefreudiger Geselle. 1920 besuchte er die französische Hauptstadt Paris.

 

Classen ist ein häufig im Ort vorkommender Name. Zur Unterscheidung nannte man Lambert Classen von nun an ,Pariser‘. Er wohnte auf dem ,Parisisch Pley‘, der Platz vor der ehemaligen Bäckerei an der Hauptstrasse.

Kesselstinge

Bauer Gerhard Classen, Opa von Landwirt Gerd Classen, hatte seinen landwirtschaftlichen Betrieb auf der Hauptstrasse. Er erfand ein besonderes Fütterungsverfahren für die Schweine und Kälbermast.

 

Runkelrüben wurden mit Hafer verlängert und in einem großen ,Kessel‘ zu einem Brei gerührt. 

Scheisstage

 

Knechte und Mägde hatten ein hartes Leben. Ihr Alltag war geprägt von viel harter Arbeit. Es blieb ihnen nicht viel Zeit um ein stilles Örtchen aufzusuchen, und die Bauern hatten immer ein aufmerksames Auge auf die Fehlzeiten die dadurch entstanden.

Rechnet man die Minuten zusammen die täglich durch den Toilettengang anfallen, kommt aufs Jahr gesehen einiges zusammen. Diese Zeit wollten die Bauern ihren Knechten nicht schenken und forderten diese «Fehlzeiten» in Form von ein bis drei zusätzlichen, unbezahlten Arbeitstagen von ihren Bediensteten ein. Diese zusätzlichen Arbeitstage waren die sogenannten Scheisstage!

 

Diese Praxis gab es im 18. und 19. Jahrhundert, vereinzelt sogar bis ins 20. Jahrhundert

Blau Machen

 

 

Der einfache Mann durfte im Mittelalter keine auffälligen Farben tragen, sondern ausschließlich Naturfarben, also Braun, Grau oder Blau. In einem zeitraubenden Verfahren, zu dem unter anderem viel Urin benötigt wurde, musste eine Lauge mit einem bestimmten ph- Wert angerührt werden. In den Laugenbottichen verblieben die Tücher, ehe sie zum Trocknen herausgenommen wurden, einen Tag, in dessen Verlauf sich die blaugrüne Farbe entwickelte. Um die erforderliche Menge Urin zu erhalten, tranken die Färber große Mengen Bier. Da ergab es sich günstig, dass die Stoffe einen Tag in der Brühe liegen mussten, denn an dem Tag konnte aus nachvollziehbaren Gründen nicht gearbeitet werden. Es wurde ,,blau gemacht‘‘.


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2 Nach §19 der Kleingewerberegelung bin ich berechtigt, keine Mehrwertsteuer auszuweisen.