Brachelen
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Bernd Bogert in Brachelenverabschiedet : Mutiger Pionier der Altenpflege

 

23. Dezember 2019

 

 

 

Bernd Bogert (Mitte), Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste Bracchelen, wurde mit einer großen Feier in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Ruth Klapproth

 

Brachelen Nach 36 Jahren ging Bernd Bogert, Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste, in den Ruhestand. Familie, Freunde und Weggefährten bereiteten ihm gute Feierstunden. Er machte das Unternehmen zum Vorzeigemodell.

 

Das Geschenk, das Hückelhovens Bürgermeister Bernd Jansen unterm Arm zum Rednerpult trug, war auffällig groß. Silbernes Geschenkpapier verhüllte die Gabe des Bürgermeisters, die für lang anhaltenden Applaus sorgte, der dem Beschenkten galt: Bernd Bogert, 36 Jahre lang Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste, wurde in feierlichem Rahmen in den Ruhestand verabschiedet. In der Kirche St. Gereon in Brachelen fand die Feier statt, und viele Weggefährten waren gekommen, um Bogerts berufliche Lebensleistung zu würdigen.

 

Den Bürgermeister schien Bogert wohl sehr mit seinem Wirken beeindruckt zu haben. „Sie können sogar die Auszeichnung ,Best Boss’ vorweisen – alle Achtung“, zollte Jansen dem Neu-Ruheständler Respekt. Mehr noch: Das silberne Geschenkpapier verhüllte ein großes Schild. Dort geschrieben stand: Bernd-Bogert-Platz. Diesen wird es in der Tat künftig am Brachelener Klosterberg geben, gelegen am Haus Berg, der Arbeitsstätte Bogerts, und dem benachbarten Kindergarten. Einen besseren Ort kann es sicherlich kaum geben, um zu dokumentieren, was Bernd Bogert in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit geleistet hat.

 

Musikalisches Geschenk

 

Kürzlich machte die Band „Höhner“ spontan Station in Brachelen im Haus Berg. Hinter Bogerts Rücken hatten die Mitarbeiter eigens für ihren Chef ein Konzert organisiert – und trafen damit den Geschmack von Bernd Bogert, ist dieser doch großer Höhner-Fan.

 

Viele Auszeichnungen haben die St. Gereon Seniorendienste dank Bogerts Engagement erhalten. Sie dokumentieren unter anderem den besten deutschen Arbeitgeber. Und: Gerade jungen Menschen verhilft das Unternehmen engagiert zu ersten Schritten in die Arbeitswelt und sorgt für beste Ausbildungsbedingungen.

 

Zu den Weggefährten zählt auch Franz-Josef Stoffer, der von 1979 bis 2011 Geschäftsführer der Caritas Betriebsführung- und Trägergesellschaft mbH (CBT) war. Stoffer hat sich nicht dadurch einen Namen gemacht, dass in seiner Zeit 38 Sozialimmobilien entstanden sind, außerdem erhielt er viele Auszeichnungen wegen seiner vorbildlichen Führungskultur und innovativen Konzepte. Im Jahr 2008 hat Stoffer erstmals einen Preis an Bogert überreicht. Dabei ging es um den Innovationspreis für visionäre Führungsprojekte in der Alten- und Behindertenhilfe. Dies war der Startschuss, denn in der Folgezeit erhielten die St. Gereon Seniorendienste zahlreiche weitere Auszeichnungen, die auf das Engagement Bogerts zurückzuführen sind. Stoffer hielt dazu bei Bogerts Abschiedsfeier einen beeindruckenden Vortrag. Die Essenz daraus: Nur ein Management, das die Mitarbeiter achtet und schätzt, kann erfolgreich sein. Wertschöpfung mit Wertschätzung, so Stoffer, sei ein Schlüssel für Gesundheit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Bernd Bogert schätze er wegen seiner ethischen Haltung, als Geschäftsführer habe Bogert stets Werte vorgelebt, die Mitarbeiter als Menschen wahrgenommen. Stoffer betonte: „Der Pflegeberuf ist heutzutage nicht überall anerkannt.“ Umso wichtiger sei es, in einer werteverrückten Welt, die längst unter dem Diktat des Marktes angesiedelt sei, zu zeigen, dass es auch anders gehe.

 

weiter

 

Diesen schwierigen Spagat hat Bogert geschafft, denn Erhebungen haben gezeigt, dass es auch mit nicht einfachen Rahmenbedingungen möglich ist, Mitarbeiter zu motivieren. „Pflegemängel treten da auf, wo es Missstände in der Führung gibt. Denn: Nur zufriedene Mitarbeiter machen ein Unternehmen erst erfolgrreich. Dieses einfache Prinzip hat Bernd Bogert dank seines Mutes immer beherzigt“, sagte Stoffer weiter, der Bogert ebenso Respekt und Empathiefähigkeit bescheinigte und dass er stets Vertrauen zu seinen Mitarbeitern hatte. Stoffer: „In diesen Zeiten darf der Manager kein Verwalter sein, sondern Begleiter der Menschen. Nicht Macht, sondern Menschlichkeit muss zählen.“

 

Noch gut erinnerte sich Bürgermeister Bernd Jansen daran, als er Bernd Bogert 2004 „als Pionier der Altenpflege“ kennenlernte. „Das Modell St. Gereon ist hoch angesehen, dort hat Bernd Bogert mit Leidenschaft und Passion tolle Dinge auf den Weg gebracht. Dafür bin ich sehr dankbar.“

 

Noch einige weitere Weggefährten brachten in ihren Dankesworten zum Ausdruck, was Bogert in seiner Laufbahn auf den Weg gebracht und dabei nie seine Mitarbeiter aus den Augen verloren habe. Dem Jung-Rentner, der von seiner großen Familie zur feierlichen Verabschiedung aus dem Berufsleben begleitet wurde, war die Freude und Dankbarkeit deutlich anzumerken. Ebenso erfreut und dankbar machten ihn die Eröffnung des Pfarrgartens und die Einsegnung der Tagespflege.

 

„Ich fühle mich als Brachelener und bin gerührt, dass mir all’ diese Ehre zuteil wird“, dankte er der Festgesellschaft.

 

 

Kindergarten Brachelen : St. Gereon: Applaus für den Nikolaus

 

11. Dezember 2019

 

Ein Musical führten die Kinder der katholischen Kita auf. Foto: Kita Brachelen

 

Brachelen „Applaus für den Nikolaus“ – unter diesem Titel veranstaltete das Team vom katholischen Kindergarten St. Gereon eine Nikolausfeier in Form eines Musicals in der Kirche.

 

Dazu waren alle Interessierten eingeladen. „Requisiten, Bühnenbild und Kostüme wurden gemeinsam von Kindern und Erzieherinnen gestaltet. Die Hauptrollen spielten die Vorschulkinder, den Chor bildeten alle Kinder gemeinsam“, berichtete Stefanie Laugs. Nikolaus als Ehrengast brachte für alle Kinder eine kleine Überraschung mit, und die Kinder der Kindertagesstätte wollten auch teilen: Sie brachten Spiele für die Kinder der Tafel in Hückelhoven mit. Am 19. Dezember werden die Spielsachen bei der Tafel verteilt. Das Musical klang bei Kakao, Tee und Plätzchen aus.

 

 

Im Altenheim St. Gereon Brachelen : Höhner als Abschiedsgeschenk

 

 

 

Die Überraschung für Bernd Bogert war gelungen: Er sah sich unverhofft den Höhnern gegenüber (v. l.): Henning Krautmacher, Heiko Braun, Hannes Schöner und Jens Streifling. Foto: St. Gereon

 

Brachelen Bernd Bogert, der Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste, geht Ende des Monats in den Ruhestand. Seine Mitarbeiter überraschten ihn mit einem ungewöhnlichen Konzert in der Pflegeeinrichtung Haus Berg.

 

Die Tür zu Bernd Bogerts kleinem Büro im Verwaltungstrakt der Pflegeeinrichtung Haus Berg öffnet sich. Nacheinander treten die sechs Mitglieder der bekannten Kölner Mundart-Band Die Höhner ein. „Du hörst bald auf, wir sind das Abschiedsgeschenk“, erklärt Höhner-Sänger Henning Krautmacher lachend. Dem langjährigen Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste verschlägt es erst mal die Sprache. Die kommenden Stunden erlebt der völlig verblüffte 68-Jährige wie im Traum. „Nach der Hochzeit mit meiner Frau, mit der ich schon 48 Jahre glücklich verheiratet bin, der schönste Tag in meinem Leben“, blickt Höhner-Fan Bernd Bogert auf die ungewöhnliche Überraschung zurück.

 

Manuela Garbrecht, die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, und ihre Tochter Dana Garbrecht, die als Personalreferentin im Haus Berg beschäftigt ist, haben den Höhner-Auftritt in der Brachelener Einrichtung heimlich organisiert. Vor zwei Monaten fingen die Vorbereitungen an. Das Bistro von Haus Berg, in dem die Bewohner sonst ihre Mahlzeiten einnehmen, wird hinter Bogerts Rücken in einen Konzertsaal verwandelt, der Konferenzraum wird vorübergehend zur Künstlergarderobe. Etwa 250 Mitarbeiter – die St. Gereon Seniorendienste betreiben unter anderem auch das Christinenstift in Gereonsweiler sowie das Johannesstift in Ratheim – haben sich hier versammelt.

 

Eine Dreiviertelstunde dauert der Auftritt der Höhner. Sie spielen ihre bekanntesten Hits: „Viva Colonia“, „Wenn nicht jetzt, wann dann“, „Stille Helden“, „ E Levve lang“. Und erklären auch Bogert zu einem „stillen Helden“: „Wer immer so viel von Herzen gibt, der sollte auch mal etwas zurück bekommen“, so Höhner-Frontmann Henning Krautmacher.

 

 

Kindergarten St. Gereon Brachelen führt Nikolaus-Musical auf

 

 

 

11. Dezember 2019 um 05:10 Uhr Eine Minute

 

Kindergarten Brachelen : St. Gereon: Applaus für den Nikolaus

 

 

 

Ein Musical führten die Kinder der katholischen Kita auf. Foto: Kita Brachelen

 

Brachelen „Applaus für den Nikolaus“ – unter diesem Titel veranstaltete das Team vom katholischen Kindergarten St. Gereon eine Nikolausfeier in Form eines Musicals in der Kirche.

 

 

 

     

 

 

 

     

 

 

 

     

 

 

 

      

 

Dazu waren alle Interessierten eingeladen. „Requisiten, Bühnenbild und Kostüme wurden gemeinsam von Kindern und Erzieherinnen gestaltet. Die Hauptrollen spielten die Vorschulkinder, den Chor bildeten alle Kinder gemeinsam“, berichtete Stefanie Laugs. Nikolaus als Ehrengast brachte für alle Kinder eine kleine Überraschung mit, und die Kinder der Kindertagesstätte wollten auch teilen: Sie brachten Spiele für die Kinder der Tafel in Hückelhoven mit. Am 19. Dezember werden die Spielsachen bei der Tafel verteilt. Das Musical klang bei Kakao, Tee und Plätzchen aus.

 

 

Worte zur Woche : Historische Chance für die Region

 

16. November 2019

 

In Lindern wird eines der größten Industriegebiete NRWs entstehen.

 

Kreis Heinsberg Für das Industriegebiet Lindern tut sich eine neue Chance auf. Die Entwicklung von „FUTURE SITE InWEST“ könnte einen Global Player in die Region locken.

 

Eine historische Chance tut sich für die Region auf: Dank der zu erwartenden Millionenförderung aus dem Braunkohlestrukturfonds ist plötzlich wieder Bewegung in das seit mehr als zwei Jahrzehnten ruhende Vorhaben gekommen, in Lindern eines der größten Industriegebiete in Nordrhein-Westfalen zu entwickeln. Die 240 Hektar große Fläche mit der etwas sperrigen Bezeichnung „LEP VI Fläche in Geilenkirchen-Lindern“ zwischen Hückelhoven-Brachelen, Geilenkirchen-Lindern und Heinsberg-Randerath soll unter dem Markenbegriff „FUTURE SITE InWEST“ zu einem entscheidenden Faktor für einen tiefgreifenden Strukturwandel im Rheinischen Revier entwickelt werden. Dazu hat die nordrhein-westfälische Landesregierung in dieser Woche ihre Unterstützung signalisiert.

 

Bis es soweit ist, gilt es für die Verantwortlichen, noch viele Aufgaben zu erledigen. Doch der Aufwand wird sich lohnen, denn das Projekt bietet riesige Chancen für die Region. In der Vergangenheit wurde die Entwicklung des Industriegebiets Lindern bereits mit Ausbauplänen eines süddeutschen Autoherstellers in Verbindung gebracht. Warum sollte es in der Zukunft nicht auch als Forschungs- oder Produktionsstandort beispielsweise für den expandierenden Elektro-Auto-Pionier Tesla und seine Zulieferer oder einen vergleichbaren Global Player interessant sein?

 

 

Industriegebiet Lindern : Die L364 gewinnt massiv an Bedeutung

 

14. November 2019

 

 

 

Der Verkehr vom Industriegebiet Lindern soll über die L364 zur Autobahn 46 rollen. Zwei Ortsumgehungen könnten die Strecke entlasten. Foto: Stefan Klassen

 

Hückelhoven/Geilenkirchen/Heinsberg Viel Arbeit für die Verkehrsplaner im Kreis Heinsberg: Das Industriegebiet Lindern soll über die Landesstraße 364n an die Autobahn 46 angeschlossen werden. Das Projekt steht jedoch in der Kritik.

 

Das Industriegebiet in Lindern ist aus wirtschaftspolitischer Sicht eines der wichtigsten Projekte im Kreis Heinsberg für die kommenden Jahre. Relevant ist es jedoch auch aus Sicht der Verkehrsplaner. Denn weil aktuell alles darauf hindeutet, dass das Groß-Industriegebiet „Future Site InWest“ realisiert wird, wird auch der zeitige Bau der L364n um Hückelhoven und Hilfarth herum noch einmal wichtiger.

 

Was die Schiene angeht, ist Lindern bereits sehr gut erreichbar. Der Ort verfügt über einen Bahnhof an der Strecke Aachen-Mönchengladbach. Zudem soll es auf dem Gelände des Industriegebiets einen eigenen Güterbahnhof geben. Beim Anschluss an das Autobahnnetz sind indes noch größere Anstrengungen nötig. Ein Großteil des Verkehrs soll über die L364 zur Autobahnauffahrt Hückelhoven-Ost rollen. Damit es auf dieser Strecke nicht zum Verkehrskollaps kommt, sind die Ortsumgehungen Hückelhoven und Hilfarth geplant.

 

Sehr konkret sind die Pläne bereits für die Ortsumgehung Hückelhoven. Die Straße wäre bereits im Bau, wäre da nicht das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Aachen, in dem sich ein Landwirt gegen die Straße wendet. Das Verfahren ist wegen eines Krankheitsfalls auf unbestimmte Zeit vertagt. Wann es stattfindet, kann Dr. Frank Schafranek, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht, derzeit nicht präzisieren.

 

Übergeordnete Relevanz

 

 

 

 „Aus Hückelhovener Sicht wollen wir die Ortsumgehungen, die seit 40 Jahren gefordert werden, per se“, sagt Landtagsabgeordneter Thomas Schnelle (CDU). Im Kontext des Groß-Industriegebiets Lindern habe die Ortsumgehung jedoch auch noch eine übergeordnete Relevanz. „Wir haben in diesem Jahr noch einen Termin im Verkehrsministerium. Dabei werden wir noch einmal besonders darauf hinweisen“, sagt er.

 

Und so lange das Verfahren nicht abgeschlossen ist, wird die Umgehungsstraße L364n auch nicht gebaut, sagt Markus Reul, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen.NRW. Auch wenn das Gerichtsverfahren den Straßenbau möglicherweise um Jahre verzögern wird: Straßen.NRW wartet den Ausgang trotzdem ab. Gerlinde Quack, Planerin bei Straßen.NRW, sagt, dass sie nicht davon ausgehe, dass die Straße noch im Jahr 2020 weitergebaut werde. Derzeit ist lediglich ein Kreisverkehr an der Autobahnanschlussstelle Hückelhoven-Ost gebaut worden.

 

Dabei war Ende des Jahres 2017, als überraschend Geld für den Bau Ortsumgehung Hückelhoven zugesagt wurde, noch die Rede davon gewesen, zügig mit dem Straßenbau beginnen zu wollen. Aber dann kam das Gerichtsverfahren, das sozusagen die Handbremse anzog.

 

Parallel dazu gab es teils heftige Proteste gegen den Bau der Ortsumgehung Hückelhoven. Die Gegner kritisierten zum Beispiel, dass die Straße ein Waldstück zwischen Doveren und Hückelhoven durchschneidet. Außerdem befürchtete man noch mehr Durchgangsverkehr in Doveren. Die Gegner der L364n protestieren wieder am Freitag, 29. November, 19 Uhr, mit einem Lichterzug ab Bürgerhaus Doveren. Bei aller Hartnäckigkeit der Gegner muss man jedoch feststellen: Nach aktueller Lage ist die Straße beschlossene Sache.

 

Landtagsabgeordneter Thomas Schnelle (CDU) zählt zu den Befürworter der L364n. Einerseits, weil sie für die Anwohner in Hückelhoven und Hilfarth eine deutliche Entlastung vom Durchgangsverkehr bringe. Andererseits, weil sie wegen des Industriegebiets in Lindern eine besondere Bedeutung für den Strukturwandel in der Region habe.

 

„Future Site InWest“

 

Für landesbedeutsame Großvorhaben

 

Das Industriegebiet Lindern „Future Site InWest“ ist eine von nur vier Flächen in NRW, die für industrielle Großprojekte von überregionaler Bedeutung reserviert sind. Landrat Stephan Pusch (CDU): „Was in Geilenkirchen-Lindern entstehen soll, geht weit über die Entwicklung eines lokalen Industriegebietes herkömmlichen Zuschnitts hinaus. Nicht umsonst spricht der Landesentwicklungsplan von landesbedeutsamen Großvorhaben, die dort realisiert werden sollen.“ Die Fläche zwischen Geilenkirchen-Lindern, Heinsberg-Randerath und Hückelhoven-Brachelen ist 240 Hektar groß, dort sollen knapp 100 Millionen Euro investiert werden.

 

Für Schnelle ist besonders wichtig, dass die L364n nach dem Bau der Ortsumgehung Hückelhoven auch als Ortsumgehung Hilfarth weitergeführt wird. Gerlinde Quack sagt, dass man sich dort jedoch noch in einem frühen Planungsstadium befinde. Man warte aktuell auf die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung, wie Schnelle sagt. Dann könne das Linienbestimmungsverfahren folgen, in dem festgelegt wird, wie die Straßentrasse verlaufen soll. Wie lange es dauert, bis die Hilfarther Ortsumgehung gebaut werden kann, könne man aktuell nur schwer schätzen, sagt Schnelle. Nur so viel: „Es wird nicht Jahrzehnte dauern“, sagt er.

 

Und auch, wenn beide Ortsumgehungen gebaut sind, würde man nach aktuellem Planungsstand südlich von Hilfarth über die alte L364 nach Lindern fahren. Und dabei muss man durch Brachelen hindurch. Ob es dabei bleibt? Ob eine weitere Ortsumgehung Brachelen nötig wird? Das müsse das Verfahren zeigen, sagt Schnelle. Derzeit ist beim Land NRW jedoch keine Ortsumgehung für Brachelen vorgesehen.

 

Auch die Anbindung in Richtung Autobahn 44, über die man nach Aachen kommt, soll über eine Ortsumgehung Leiffarth/Würm verbessert werden, sagt Schnelle.

 

Anschluss

 

Autobahn A46

 

 

 

Der Anschluss des Industriegebietes Lindern an die Autobahn 46 ist über die L364, inklusive der Ortsumgehungen Hückelhoven und Hilfarth, geplant. Für Brachelen ist nach aktuellem Stand beim Land NRW keine Ortsumgehung vorgesehen. Sie wäre auch nur mit massiven Eingriffen in die Umwelt möglich, das hätten frühere Untersuchungen gezeigt, sagt Gerlinde Quack vom Landesbetrieb Straßen.NRW.

 

Auch bevor die Straßenbauprojekte vollends abgeschlossen sind, kann die Arbeit in Lindern schon weitergehen. Denn, so sagt es Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg, das erste Cluster könne auch schon bei aktueller Verkehrsanbindung realisiert werden. Dieses Cluster umfasst 50 Hektar, des insgesamt 240 Hektar großen Areals.

 

 

Hintergrund : Chance auf großes Industriegebiet

 

14. November 2019

 

Kreis Heinsberg Hintergrund Gute Aussichten für eine der größten Industrieflächenreserven in NRW sieht eine Untersuchung zur „LEP VI Fläche in Geilenkirchen-Lindern“. Nach Jahren des Planungsstillstands soll das Areal als „FUTURE SITE InWEST“ nach vorne gebracht werden.

 

Von Andreas Speen

 

Mehr als zwei Jahrzehnte war es still um eine der größten strategischen Entwicklungsflächen Nordrhein-Westfalens: der LEP VI Fläche in Geilenkirchen-Lindern. In diesem Jahr jedoch ist wieder Bewegung in die Entwicklung des 240 Hektar großen Gebietes zwischen Lindern, Randerath und Brachelen gekommen. In einem zwölfmonatigen Prozess wurde ein Stufenplan entwickelt, der dem Landesministerium für Wirtschaft, Innovation Digitalisierung und Energie jetzt vorgelegt worden ist und zu dem Staatssekretär Christoph Dammermann erklärte: „Die Landesregierung wird sich dafür einsetzen, dass die Entwicklung des Standorts vorangetrieben wird.“

 

Die Beteiligten Grundlage der neuerlichen Überlegungen ist eine Untersuchung, mit der das Wirtschaftsministerium vor einem Jahr die Landesgesellschaft NRW.URBAN beauftragt hatte. Szenarien für die Entwicklung und künftige Vermarktung des Areals wurden daraufhin mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg, der Kreisverwaltung, den betroffenen Städten Geilenkirchen, Hückelhoven und Heinsberg sowie weiteren Fachexperten erarbeitet.

 

Die Delegation aus dem Kreis Heinsberg

 

Die Untersuchungsergebnisse übergaben Landrat Stephan Pusch sowie die Bürgermeister Georg Schmitz (Geilenkirchen), Bernd Jansen (Hückelhoven) und Wolfgang Dieder (Heinsberg), begleitet von NRW.URBAN-Geschäftsführer Franz Meiers und vom Geschäftsführer der WFG Ulrich Schirowski. Staatssekretär Christoph Dammermann nahm sie entgegen. Die Delegation begleitet haben die Landtagsabgeordneten Bernd Krückel, Thomas Schnelle (CDU) und Stefan Lenzen (FDP).

 

Der Plan Als neue Planungsgrundlage ist laut Pressemitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) ein Grobkonzept zur stufenweisen Entwicklung der Fläche entstanden, das die Anordnung von zunächst drei Entwicklungsbereichen vorsieht, die jeweils eine Fläche von rund 50 Hektar umfassen. Eine Vergrößerung dieser Bereiche soll zudem über drei Erweiterungsflächen möglich sein. Ein erster Planungsabschnitt umfasst 100 Hektar Industrieflächen und löst einen Bedarf von 35 Hektar Kompensationsflächen für landschaftspflegerischen Ausgleich aus. Mit dem zweiten Planungsabschnitt sollen der dritte Bauabschnitt sowie die potenziellen Erweiterungsflächen entwickelt werden.

 

Staatssekretär Christoph Dammermann (5.v.l.) nahm den Bericht von Landrat Stephan Pusch (5.v.r.) entgegen. Foto: MWIDE NRW/M. Sassenscheidt

 

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Die Zeitschiene Der erste Planungsabschnitt kann laut WFG „im Prinzip umgehend angegangen“ werden, da seit 1992 rund 142 Hektar Land von NRW.URBAN im Treuhandauftrag des Landes und von der Stadt Geilenkirchen im Plangebiet erworben worden seien. Diese Fläche reiche aus, um die vorgesehenen Industrie- und Ausgleichsflächen zu realisieren. Zur späteren Umsetzung des zweiten Planungsabschnitts sei der Erwerb von weiteren rund 127 Hektar notwendig.

 

Die Infrastruktur Auf Basis des Stufenkonzepts wurden Annahmen zur notwendigen verkehrlichen und technischen Infrastruktur sowie zur Ver- und Entsorgung getroffen, einschließlich eines Anschlusses an die nahegelegene Bahnstrecke und eines Güterbahnhofs auf dem Areal, „was ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in der späteren Vermarktung sein wird“.

 

Die Kosten Erste grobe Schätzungen, um die Rentierlichkeit des Projekts zu kalkulieren, ergaben Gesamtausgaben von knapp 97 Millionen Euro, berichtete die WFG. Landrat Stephan Pusch, der den Abschlussbericht in Düsseldorf an die Landesregierung übergab: „Die Ausgaben können nur zum Teil durch die Einnahmen aus den erwartbaren Grundstücksverkäufen gedeckt werden. Insofern wird die Bereitstellung geeigneter Fördermittel eine zentrale Voraussetzung für die Realisierung sein.“ Zugleich könnte dieser Standort „ein wichtiger Faktor bei dem sein, was die Region in den kommenden Jahrzehnten zu bewältigen hat: den tiefgreifenden Strukturwandel im Rheinischen Revier“.

 

Der Name Der sperrige Begriff „LEP VI Fläche Geilenkirchen-Lindern“ soll durch eine international verwendbare Marke ersetzt werden, kündigt WFG-Geschäftsführer Ulrich Schirowski an: „FUTURE SITE InWEST“.

 

Die Einschätzung Die gemeinsame Initiative zur Entwicklung einer landespolitisch bedeutenden Flächenreserve im Rheinischen Revier komme genau zur rechten Zeit, erklärte Staatssekretär Dammermann laut Pressemitteilung, als ihm das 90-seitige Planungskonzept überreicht wurde. Das Gebiet liege auch durch die Nähe zu den Innovationszentren in Aachen und Jülich in strategisch günstiger Lage. „Hier können in den nächsten Jahren attraktive Flächen für die Ansiedlung zukunftsorientierter Unternehmen entstehen. Damit wird ein wichtiger Beitrag für die Schaffung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen geleistet.“ Die Bedeutung für die Region sei nicht zu unterschätzen, betonte auch Landrat Pusch: „Was hier entstehen soll, geht weit über die Entwicklung eines lokalen Industriegebiets herkömmlichen Zuschnitts hinaus. Nicht umsonst spricht der Landesentwicklungsplan von landesbedeutsamen Großvorhaben, die dort realisiert werden sollen.“

 

Neues Konzept der St.-Gereon-Seniorendienste: Bei Anruf Ausbildung

 

18. Oktober 2019 um 13:57 Uhr 2 Minuten

 

Neues Konzept der St.-Gereon-Seniorendienste : Bei Anruf Ausbildung

 

 

 

 

 

Die St.-Gereon-Seniorendienste wurden in Haus Berg in Brachelen mit dem „Altenheim Zukunftspreis 2019“ für ihre vorbildliche Ausbildungsarbeit mit ihrem Projekt „Assistierte Ausbildung Altenpflege“ ausgezeichnet. Foto: Norbert Schulde/Norbert Schuldei

 

Hückelhoven-Brachelen Für Bernd Bogert ist es möglicherweise die letzte in einer langen Liste von Auszeichnungen, die er als Geschäftsführer der St.-Gereon-Seniorendienste Brachelen als Anerkennung für seine, aber natürlich auch für die Arbeit der Mitarbeiter in den verschiedenen Altenpflegeeinrichtungen, entgegennehmen durfte.

 

Und vielleicht ist der „Altenheim Zukunftspreis 2019“ einer der Preise, die für Bernd Bogert im Rückblick auf sein Wirken für die St.-Gereon-Seniorendienste am schwersten ins Gewicht fallen werden. Denn er wurde den St.-Gereon-Seniorendiensten jetzt für ihre, so sagte der Chefredakteur der Zeitschrift Altenheim, Steve Schrader, in seiner Laudatio in Haus Berg in Brachelen, „vorbildliche und wegweisende Nachwuchsarbeit und Ausbildungsförderung“ verliehen.

 

Der Ansatz, mit dem Bernd Bogart und sein Team dem Mangel an Pflegekräften entgegenwirken, ist dabei denkbar einfach: „Jeder, der sich bei uns bewirbt, erhält einen Ausbildungsplatz“, sagt Bogert. „Assistierte Ausbildung Altenpflege“ wird das Projekt in der Fachsprache genannt. Der Slogan, mit dem junge Menschen so angeworben werden: „Bei Anruf Ausbildung“. Einzige Voraussetzung ist derHauptschulabschluss. Sage und schreibe 351 Auszubildende beschäftigen die St.-Gereon-Seniorendienste derzeit.

 

Für die examinierten Pflegekräfte sicher auch eine Herausforderung, denn sie werden in diesem Konzept auch zu Ausbildungskräften. „Nur wenn wir eine gute Arbeitsplatzkultur pflegen und Pflege positiv leben, haben wir auch eine Chance, eigene Fachkräfte auszubilden“, so Bogert bei der Preisübergabe. „Wir müssen den jungen Menschen die Freude an diesem Beruf aufzeigen, indem wir sie ausbilden und nicht verheizen.“ Bogert räumte ein, dass es anfangs „ernste Bedenken“ gegen das Projekt gab, die aber schon nach relativ kurzer Zeit durch den Erfolg in der Praxis zerstreut werden konnten.

 

Thorsten de Haas, der als Beigeordneter der Stadt Hückelhoven zur Preisverleihung ins Haus Berg gekommen war, bezeichnete die praxisintegrierte Ausbildung der St.-Gereon-Seniorendienste wegen des „durchschlagenden Erfolges einer solchen Maßnahme“ als eine „perfekte Blaupause“, um dem Fachkräftemangel auch im Öffentlichen Dienst, beispielsweise bei den Erzieherinnen, entgegenzuwirken: „Ihr Projekt ,Assistierte Ausbildung Altenpflege' hebt die Nachwuchsarbeit und Ausbildungsförderung auf ein neues Level“, sagte de Haas. Noch mehr allerdings, das betonte der Beigeordnete nachdrücklich, imponiere ihm „die Konsequenz, mit der sie nicht nur jedem eine Chance geben, sondern die Sache auch wirklich durchziehen: Sie nehmen die Leute an die Hand, fördern die Senkrechtstarter, aber lotsen auch diejenigen mit Startschwierigkeiten oder schlechten Startvoraussetzungen zum Ziel.“

 

Die Klage, es sei heute schwer, geeignetes Personal zu finden, ist immer häufiger zu hören. Die St.-Gereon-Seniorendienste indes verlassen sich nicht auf die Suche – sie sorgen selbst für ausreichend Nachwuchskräfte. Das ist preiswürdig

 

Die KG "Brökeler Kappehäuer hat ein neues Prinzenpaar - bei der Vorstellung (v. li.): Herbert Müschen, 1. Vorsitzender Brökeler Kappehäuer, Prinzenführer Benjamin Boyle, das Ehepaar Prinz Kevin und Prinzessin Carina Roß und Sabine Zitzen, Prinzessinenführerin.

 

Serie 30 Jahre Mauerfall, Teil 2 :

 

Von Pionierin zur Karnevalsprinzessin

 

 

 

Die Brachelener Familie Doréen und Heinz Budde mit Sohn Paul zeigt liebgewonnene Dinge aus der der DDR-Zeit, die man teilweise heute hier kaufen kann: Bautzner Senf, Filinchen und Kathi (Butterplätzchenteig). Natürlich darf auch der Sandmann nicht fehlen. Foto: Ruth Klapproth

 

Doreen Budde stammt aus Görlitz, Ehemann Heinz aus Brachelen. Aus Anlass des Jubiläums „30 Jahre Friedliche Revolution“ erinnert sie sich an die Jugend in der DDR und ihren Neustart im Westen.

 

Als sich die angehende Bäckereifachverkäuferin zu Beginn ihrer dreijährigen Ausbildung in der kleinen Bäckerei in Venrath den Männern in der Backstube vorstellte, konnte einer sich das Lachen nicht verkneifen. „Ich bin Doreen“, sagte sie damals erwartungsvoll und streckte freundlich ihre Hand aus. Dass „doreen“ auf Platt „durcheinander“ oder „verrückt“ bedeutet, wusste das junge Mädchen aus dem sächsischen Görlitz nahe der deutsch-polnischen Grenze nicht. „Du musst aber doch auch einen Namen haben“, ulkten ihre künftigen Kollegen. Doreen hatte einige Jahre nach der Wende ihre Heimat verlassen, war der Einladung ihrer Tante aus Gerderath gefolgt, um bei ihr zu wohnen und in der Region Schulabschluss und Ausbildung zu machen. Sogar „knatschdoreen“ fand Heinz Budde sie, der als Bäcker in Venrath beschäftigt war. Es funkte, als beide mit Arbeitskollegen eine Diskothek an der Hückelhovener Parkhofstraße besuchten. Das Jubiläum 30 Jahre Friedliche Revolution – für Doreen Budde (41), die mit Ehemann Heinz (48) und dem 15-jährigen Sohn Paul in Brachelen lebt, ein Anlass, die alten Fotos und Ausweise aus dem Land, das es heute nicht mehr gibt und in dem sie aufgewachsen ist, zusammen mit ihrer Familie und der Rheinischen Post anzuschauen. Die feierliche Jugendweihe in weißer Bluse und schwarzem Rock mit Treuegelöbnis auf den Staat, die DDR. „Das wurde damals in der Stadthalle gefeiert“, erinnert sich die gebürtige Görlitzerin. Was stellt sich Paul, der Junge, der in Brachelen aufgewachsen ist, darunter vor? „Vielleicht so ähnlich wie meine Kinderkommunion?“, vermutet er. Seine Mutter nickt: „Nur eben nicht religiös.“ Die alten Bilder zeigen sie mit den Großeltern im Garten, ausgelassen beim Kinderfasching in der Schule. Für die fünfte Jahreszeit hatte Doreen Budde schon immer etwas übrig. „Nur hieß das bei uns nicht Karneval. Gefeiert wurde nur in der Schule. Eine Galasitzung einer Gesellschaft, sowas gab es nicht.“

 

18. Oktober 2019

 

Ausgezeichnet : Zukunftspreis für Brachelener St. Gereon-Dienst

 

 

 

NRW-Landesminister Karl-Josef Laumann informierte sich 2018 aus erster Hand im Haus St. Gereon über die Ausbildung; rechts Geschäftsführer Bernd Bogert. Foto: Laaser, Jürgen (jl)

 

Brachelen Der Altenheim-Zukunftspreis 2019 steht unter dem neuen Motto „Top of the Jobs“. Die Redaktion der Zeitschrift Altenheim zeichnet damit tolle Arbeitgeber-Ideen aus. Auch eine Brachelener Einrichtung hatte sich beworben.

 

Nach zahlreichen vorangegangenen Auszeichnungen haben die St. Gereon Seniorendienste nun auch den Altenheim-Zukunftspreis gewonnen. Er wurde in Brachelen am Donnerstag übergeben. Das Projekt würdigte Chefredakteur Steve Schrader.

 

Beworben hatte sich die Brachelener Einrichtung mit dem Projekt „Assistierte Ausbildung Altenpflege – mit Assistenz zum Ziel“ unter der Leitung von Geschäftsführer Bernd Bogert. Die Seniorendienste wollen dem Fachkräftemangel entgegen wirken. Durch gute Arbeitsbedingungen, eine positiv geprägte Arbeitsplatzkultur und mit der entsprechenden individuellen Begleitung und Förderung schafft St. Gereon einen Rahmen, dass auch Auszubildende mit schwierigen Ausgangsbedingungen und hohem Förderbedarf eine Ausbildung zum Altenpfleger/zur Altenpflegerin absolvieren können.

 

Seit Jahren spricht man von einem Pflegenotstand. Eine Pflegefachkraftstelle bleibt derzeit im Schnitt 183 Tage unbesetzt. Dem gegenüber steht eine große Anzahl Schüler mit geringem oder schlechtem Schulabschluss. Sie haben erhebliche Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz zu finden. St. Gereon nutzt dieses Potenzial erfolgreich und beschäftigt eigens für die Organisation und Koordination der Auszubildenden zwei Ausbildungskoordinatoren mit jeweils 100 Prozent Beschäftigungsumfang und eine Verwaltungsmitarbeiterin.

 

 

15. Oktober 2019

 

Konzert in Brachelen : Konzert-Gala zum Hundertjährigen

 

 

 

Das Jubiläumskonzert gestaltete der gemeinsame Chor mit Sängern und Sängerinnen der Chöre der GdG Hückelhoven unter der Gesamtleitung von Jürgen Knorr; am Klavier Bernd Kleinen. Foto: Ruth Klapproth

 

Brachelen Mit Ovationen im Stehen dankte das Publikum dem Brachelener Jubelchor und seinen musikalischen Gästen. Für Tenor Lothar Odinius war es ein Heimspiel. Zuhörer sollten sich von der Musik berühren lassen.

 

Von Willi Spichartz

 

Eine derartige Stimme hat die Brachelener Gereon-Kirche in ihrer mehrhundertjährigen Geschichte noch nicht gehört und erlebt, obwohl die Stimme dort schon vor dem Jubiläums-Sonntag erklungen ist: Lothar Odinius, Tenor, auf vielen bekannten Bühnen der Welt, kehrte nach längerer Zeit in seinen Heimatort Brachelen zurück, um den Kirchenchor St. Gereon zu dessen 100-jährigem Bestehen in einer Konzert-Gala zu unterstützen. Ovationen im Stehen von mehr als 200 Besuchern dankten ihm und dem Jubelchor für ein anspruchsvolles Programm mit einer Umsetzung, deren Qualität der Chor jeweils am ersten Adventssonntag mit akribischer Probenarbeit unter Beweis stellt.

 

Zum großen Erfolg trug bei, dass die Brachelener unter Vorsitz von Hermann-Josef Bocks und dem Dirigat von Jürgen Knorr sich der Unterstützung befreundeter Chöre und Musiker versichert hatten. Gut 80 Sängerinnen und Sänger der Kirchenchöre Hückelhoven und Ratheim, beide unter Leitung von Kantor Georg Pusch, Doveren unter Leitung von Ulrike Minkenberg und dem Jungen Chor Brachelen mit seinem Leiter Diakon Heinz Brand bildeten im Chor-Raum der Kirche eine echte Gemeinschaft, die sowohl á capella wie auch mit Orgel- oder Klavierbegleitung in einem Programm in anderthalb Stunden von insgesamt 20 Stücken aus Sakral- wie auch Profan-Musik die Spannung hoch hielt. Dazu stießen die bekannten Musikerinnen und Musiker Sabine Backes an der Querflöte sowie Bernd Kleinen und Gottfried Houben an Orgel und Klavier mit solistischen Zwischenspielen.

 

Programm Zum Programm gehörten Werke von Mozart, Edward Grieg, Händel und drei Lieder von Franz Schubert, gesungen von Lothar Odinius. Leonard Cohens „Hallelujah“ gehört inzwischen zum Standard-Repertoire von Musikern – am Sonntag interessant instrumental mit der Querflöte von Sabine Backes, Klavier mit Gottfried Houben.

 

Eine verbale Einstimmung aufs Konzert hatte der Schirmherr und Theologe Thomas Klosterkamp eingangs gegeben mit unter anderem der Aufforderung an die Zuhörer, sich von den Liedern und der Musik „berühren zu lassen“, auch im Glauben könne Musik das leisten, was Worte nicht können. Dazu flachste er: „Was sagt der Westfale morgens? Was muss ich heute tun? Was sagt der Rheinländer morgens? Wo gehe ich heute Abend hin? Sie haben sich für heute Abend richtig entschieden!“ck

 

Jubelchor und Gesamtleiter Jürgen Knorr hatten sich für den Konzert-Start mit der „Toccata aus der 5. Sinfonie“ von Charles Marie Widor und Kantor Georg Pusch an der Groß-Orgel ebenfalls richtig entschieden – das ebenso machtvolle wie feine Stück war die richtige Einstimmung ins Programm, das neben den 20 Kompositionen eine Zugabe in Form eines italienischen Opernlieds von Tenor Lothar Odinius enthielt.

 

Hermann-Josef Bocks hielt in seinem abschließenden Dank den Sinn von Kirchenchören und des Jubelkonzerts fest: „Das vorletzte Lied ‚Danket dem Herrn‘ drückt den heutigen Tag am besten aus!“

 

Auch wenn der Altersdurchschnitt der nun hundertjährigen Chorgemeinschaft kontinuierlich steigt, wird jeden Donnerstag im örtlichen Lokal „Zum Postmeister“ eifrig geprobt. Der Chor fährt auch zu auswärtigen Auftritten, zum Beispiel im Krankenhaus Linnich. Jährlich nehmen die Chormitglieder an der Wallfahrt nach Kevelaer teil.

 

Nicht nur die ernste Musica sacra beschäftigt den Kirchenchor, er stellt auch in der fünften Jahreszeit eine eigene Karnevalssitzung auf die Beine mit Vorträgen der Mitglieder und Unterstützung des Brachelener Karnevalsvereins „Brökeler Kappehäuer“

 

 

Apfelfest : Heimatverein feiert mit vielen Besuchern

 

7.Oktober 2019

 

 

 

Erst Apfel, dann Saft: Apfelfest in Brachelen. Foto: Heinz Eschweiler

 

Hückelhoven-Brachelen Der Natur- und Heimatverein Brachelen hat sein mittlerweile 6. Apfelfest gefeiert. Dabei hatte der Verein auch das Glück des Tüchtigen. Der Veranstaltungsort war im Innenhof der Tierarztpraxis Feldmann gelegen. Im Gehöft gab es in Anbetracht des herbstlichen Wetters zum Glück einige Überdachungen.

 

Natürlich drehte sich alles um den Apfel. Der Verein hatte bereits eine Woche zuvor mit dem Pressen begonnen. Und zum Fest brachten viele Besucher zusätzliche Äpfel mit. Diese wurden sogleich in die Apfelpresse gekippt. Der frischgepresste Saft wurde in ebenfalls mitgebrachte Flaschen abgefüllt und gerne verzehrt.

 

Es war beeindruckend, was der Natur- und Heimatverein seinen vielen Gästen präsentierte. Die angrenzende Scheune beherbergte Kulinarisches wie Apfelbratwurst, Apfelpfannkuchen oder frischen Panhas – da lachte das Herz der Genießer. Ferner gab es unter anderem Kaffee und Kuchen, Brot aus dem Lehmofen, Korbmacherwaren und einen Kürbisstand. Der Besuch war bestens, sogar aus dem Selfkant waren Besucher angereist.

 

Die Erfolgsgeschichte des Natur- und Heimatvereins Brachelen begann vor einigen Jahren. Da hatte Michael Küsgens überlegt, wie er die Massen an Äpfeln von seiner Obstwiese sinnvoll verwerten könnte. Und weil seinen Kindern der selbstgepresste Apfelsaft so gut schmeckte, wurde 2014 ein erstes Apfelfest gefeiert, bei dem rund 200 Kilogramm Äpfel zu rund 100 Liter Saft verarbeitet wurden. Mittlerweile sind es bereits rund zwei Tonnen Äpfel, die verarbeitet werden.

 

Michael Küsgens fand 2014 im Handumdrehen rund 20 Mitstreiter, so wurde der Natur- und Heimatverein mit und mit auf den Weg gebracht. 2015 gab es Startkapital durch ein gelungenes zweites Apfelfest. Im Dorf gibt es große Unterstützung, auch weil der Verein sich fortan auch der Heimatpflege und Heimatkunde annahm. Unter anderem das „Brökeler Platt“ steht stets auf der Agenda des rührigen Vereins.

 

 

Apfelfest in Brachelen : Finsteres Mittelalter, Falkner und Schmied

 

3.10.2019

 

Hückelhoven Beim sechsten Apfelfest in Brachelen wurde über die Zukunft der Kommer Mühle informiert.

 

Apfelbratwurst vom Grill, frisch gepresster Apfelsaft, Apfelessig aus eigener Herstellung und, und, und: Die Mitglieder des Heimat- und Naturvereins Brachelen hatten zur sechsten Auflage ihres Apfelfestes eingeladen. Auf dem Hof der Tierarztpraxis Feldmann trafen viele hundert Besucher ein – sie wollten dem Brachelener Schmied Willi Op het Veld bei seiner Arbeit über die Schulter schauen, sich vom Moped-Club „Die Fuchsschwänze“ Grillspezialitäten servieren lassen oder bei Kaffee und selbst gebackenen Kuchen sowie knusprigen Reibekuchen in gemütlicher Runde zusammen sitzen. 

Zum zweiten Mal fand die herbstliche Apfel-Sause auf dem weitläufigen Anwesen der Tierarztpraxis statt. Zuvor war die historische Wasserburg Haus Blumenthal Treffpunkt gewesen. „Wir möchten an verschiedenen Standorten zeigen, wie schön unser Dorf ist“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende Michael Küsgen das Veranstaltungskonzept. 

Bei Führungen zur nahe gelegenen Kommer Mühle erfuhren die Besucher, dass der Brachelener Heimat- und Naturverein ein neues Vorhaben verfolgt. Küsgen kaufte die alte Mühle, die zur kulturellen Begegnungsstätte ausgebaut werden soll. Dafür erhielt der Verein Fördermittel des Landes in Höhe von 50.000 Euro. Denkbar seien unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten, so der neue Eigentümer. 

Ins finstere Mittelalter wurden die Festgäste versetzt, als Bernd Birkmann und die mit ihm befreundeten Rittersleute ihr Lager im Garten aufschlugen. Ein Besuch im Mittelalter-Dorf mit historischer Taverne, in der Met und Kirschbier ausgeschänkt wurden, lohnte. Hier waren zahlreiche Händler anzutreffen, darunter eine Kräuterfrau, ein Weißgerber und ein Medicus, der vor Amputationen nicht zurück schreckte. Bei näherem Hinsehen entpuppten sich die mitgebrachten Utensilien jedoch – zum Glück – als Kunstblut und Gliedmaße von Puppen. 

Falkner Detlev Kerkmann war aus Sindorf bei Kerpen angereist. Er hatte nicht nur seinen gefiederten Freund mitgebracht, den die Besucher auf den Arm nehmen durften, sondern auch einige Frettchen. Kürbisse und Herbst-Dekorationen waren bei der großen Missionsausstellung zu kaufen. Kleine Besucher kamen beim Entenrennen und bei „Jugend forscht“ auf ihre Kosten, Experimente rund um das Thema Energie standen dabei auf deren Programm.Mitgebrachte Äpfel wurden auf Wunsch zu Saft verarbeitet. Aber auch die Aktiven des Vereins, etwa 40 fleißige Helfer waren im Einsatz, hatten im Vorfeld viel geleistet. Sie hatten rund drei Tonnen Äpfel in Privatgärten geerntet, zerkleinert, gepresst, erhitzt und in Flaschen abgefüllt.

„Brachelen im Wandel der Zeit“ hatte Vereinsvorsitzender Dieter Wolf einen Vortrag überschrieben, in dem er seine zahlreichen Zuhörer in vergangene Zeiten entführte. Die Brachelener Grundschüler hatten Windräder gebastelt.

 

Gegen Baum geprallt : Junge Motorradfahrerin schwebt in Lebensgefahr

 

2.10.2019

 

Hückelhoven-Brachelen Eine 16 Jahre alte Motorradfahrerin schwebt nach einem schweren Alleinunfall am Mittwochmittag zwischen Hückelhoven-Brachelen und Linnich-Körrenzig in Lebensgefahr.

 

Wie die Polizei mitteilt, war die Jugendliche gegen 13.35 Uhr mit ihrem 125er-Motorrad auf dem Körrenziger Weg in Richtung Körrenzig unterwegs, als sie aus bisher nicht geklärter Ursache in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte.

 

Dabei erlitt sie lebensgefährliche Verletzungen. Nach notärztlicher Versorgung an der Unfallstelle musste sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Klärung des Unfallsgeschehens aufgenommen.

 

 

Beratung im Sportausschuss Hückelhoven : Freibad Kapbusch wird modernisiert

 

 

 

Der Freibadbereich wird insgesamt kleiner ausfallen, da der jetzige Liegebereich links der neu geplanten Wege ersatzlos wegfallen wird. Foto: Stadt Hückelhoven

 

Hückelhoven Der Naturbadesee am Kapbusch in Brachelen soll umgestaltet werden. Sportausschuss beriet darüber im Hückelhovener Rathaus.

 

Seit Anfang September sind die Neubaupläne für das Brachelener Freibad am Kapbusch offiziell, im Zuge derer sich die Stadt dem Gastronomievorhaben eines Investors anschließt und das Naturseebad durch die Modernisierung wieder attraktiver machen möchte. Der Kultur-, Sport- und Städtepartnerschaftsausschuss der Stadt Hückelhoven legte nun eine Beschlussvorlage vor, die die künftige Durchführung des Freibadbetriebs nach den Umbauten betrifft, voraussichtlich also ab der Freibadsaison 2020. Der Ausschuss empfahl die Organisation des Badebetriebs nach entsprechenden Vorgaben.

 

Zunächst sollen der bisherige Fahrradstellplatz und der mobile Kassenbereich, der so allein aus Arbeitsschutz- und sicherheitstechnischen Gründen spätestens seit der diesjährigen Badesaison nicht mehr tragbar sei, aufgelöst werden. Mit Hilfe eines Investors soll im neugebauten Gebäude direkt am See zum einen ein hochwertiger Gastronomiebereich entstehen, der sowohl für Gäste des Freibads als auch von Außerhalb geöffnet ist. Zudem sollen im städtischen Gebäudeteil neue Duschen, Umkleiden und WCs entstehen. Außerdem wird die Kasse in einen Raum innerhalb des Gebäudes verlagert, der nebenbei auch als Personal- und Sanitätsraum genutzt werden soll. Ein neu gepflasterter Zuweg soll vom neu gestalteten und begrünten Eingangsbereich bis zum Gebäude führen. Links von dem Weg wird der neue Fahrradstellplatz entstehen, rechts wird ein Zaun das Freibadgelände sichern.

 

Der Kiosk, der nur den Badegästen zugänglich ist, soll zunächst neben dem neuen Gastronomieangebot weiter betrieben werden. Das alte Toilettenhaus bleibt vorerst bestehen.

 

Der Freibadbereich am Brachelener Kapbusch wird künftig insgesamt kleiner ausfallen, da der jetzige Liegebereich links der neu geplanten Wege ersatzlos wegfallen wird. Die Erfahrung zeige aber, dass der verbleibende Liegebereich auch an Spitzentagen für die erwarteten Besucherzahlen mehr als ausreichen wird. Als zusätzliche Schattenspender werden im kommenden Jahr noch rund zehn Bäume auf dem hinteren Teil der Liegewiese gepflanzt. Die derzeitigen Planungen wurden bereits in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sowie in der Ratssitzung und im Hauptausschuss beschlossen. Die Beschlussvorlage wurde einstimmig angenommen.

 

 

Feste in Baal und Brachelen : Ein Herbstfest feiert Premiere

 

 

 

Beim Brachelener Heimat- und Apfelfest können die Besucher das Obst pressen lassen.

 

19.September 2019

 

 

 

Baal/Brachelen Baal feiert ein Herbstfest: Das wird erstmalig von den katholischen Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Region Heinsberg initiiert. Auch in Brachelen wird gefeiert, dort steht Ende September das Apfel- und Heimatfest auf dem Programm.

 

Von Andreas Speen

 

Festlich weiter geht es in Brachelen, denn der Ort feiert sein Apfel- und Heimatfest. Für Sonntag, 29. September, bereitet der Heimatverein ein Programm vor, das Äpfel in den Mittelpunkt rückt, aber auch ein Entenrennen und Ritter-Schaukämpfe zu bieten hat.

 

Gefeiert wird auf dem Hof der Tierarztpraxis Feldmann an der Hauptstraße 224 von 10.30 bis 19 Uhr. Das Entenrennen ist für 14 Uhr auf dem Teichbach angesetzt, die Ritter kämpfen ab 15 Uhr. Für 16 Uhr wird ein Vortrag über „Brachelen im Wandel der Zeit“ angekündigt. Außerdem wird es Führungen durch die Kommer Mühle geben, ist überdies eine Geflügel- und Kleintierausstellung geplant und kann die uralte Kunst des Schmiedens erlebt werden. Eine Ausstellung historischer Mofas und eine Schau mit Kunstwerken der Grundschüler, die prämiert werden sollen, ist zudem im Programm enthalten. Das Thema Äpfel finden sich in folgenden Programmpunkten: Pressen mitgebrachter Früchte, Apfelsaftherstellung und -verkauf, Apfelessig aus Brachelen.

 

Brachelen „Das tut uns gut in Hückelhoven“, sagt Hückelhovens Bürgermeister Bernd Jansen in der Grundschule Brachelen und freut sich über die Förderung der NRW Bank im Programm „Gute Schule 2020“.

 

Von Renate Resch

 

Dank dieses Förderprogramms hat die Stadt Hückelhoven die Heizungsanlage in der Grundschule Brachelen sanieren lassen. „Wir sind sehr froh, dass wir nun eine neue Heizung bekommen haben“, äußerte sich die Schulleiterin Jennifer Gisbertz-Künster. „Die Alte war noch eine Kohleheizung mit Bändern und wirklich sehr alt“. Letztes Jahr in den Sommerferien wurde sie ausgebaut und eine neue mit Gas-Brennwerttechnik eingebaut. Inzwischen sind die Baumaßnahmen abgeschlossen, die Kosten dafür beliefen sich auf 70.000 Euro. „Jetzt haben wir es schön warm hier“, sagte die Schulleiterin.

 

Das Förderprogramm „NRW.Bank.Gute Schule 2020“ hatten das Land NRW und die NRW.Bank zum 1. Januar 2017 gemeinsam aufgelegt. Den Kommunen stehen hierüber vier Jahre lang je 500 Millionen Euro, also insgesamt zwei Milliarden Euro für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Digitalisierungsprojekte in Schulen zur Verfügung. Das Programm ist für die Kommunen kostenfrei, da das Land alle Tilgungsleistungen sowie auch gegebenenfalls anfallende Zinsen übernimmt. Andere Projekte, die mit diesem Förderprogamm unterstützt werden sind beispielsweise das Gymnasium Hückelhoven mit der Erneuerung der Fenster. „Der größte Anteil des Fördergeldes geht an den Neubau der Grundschule nach Hilfarth“, erklärte Stephan Matzerath, Leiter des Schulamtes der Stadt Hückelhoven.

 

NRW – bei dessen wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern „Wirtschaft“, „Wohnraum“ und „Infrastruktur/Kommunen“ setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierung bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeiten sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen.

 

In den vergangenen 20 Jahren wurden rund 70 Millionen Euro seitens der Stadt Hückelhoven in die Schulen investiert. „Durch das Förderprogramm konnten wir das große Investitionsprogramm etwas abfedern“, sagte der Bürgermeister. Jörg Hopfe leitet den Bereich Förderberatung und Kundenbetreuung der NRW Bank. Er überreichte nun Bürgermeister Bernd Jansen und der Schulleiterin Jennifer Gisbertz-Künster die offizielle „Gute Schule“-Plakette als Qualitätssiegel. Das Förderprogramm für Hückelhoven besteht aus 20 Jahre Förderung mit Nullzins und Tilgung durch das Land. „Wir sind als haushaltsunabhängige Förderbank aufgestellt, das bedeutet, wir erwirtschaften unsere Erträge selbst und stecken diese dann in Förderprogramme“, sagte Jörg Hopfe. „In Fällen wie jetzt hier, im Bereich Bildung und Zukunftsförderung für Kinder und Jugendliche etwas zu tun, da geht jedem, der in der Bearbeitung von Programmen sitzt, jeden Tag das Herz auf. Wir freuen uns, dass wir sinnvolle Maßnahmen in Schulen unterstützen können.“

 

 

Stadt Hückelhoven schlägt Investition vor : Neubaupläne für Freibad am Kapbusch

 

 

 

Sonne, blauer Himmel – da lockt das Freibad am Natursee im Kapbusch. Für Gastronomie, Umkleiden, Toiletten und Duschen könnten demnächst neue Räume entstehen. Foto: Stadt Hückelhoven

 

Hückelhoven Während ein Investor im Freibad am Kapbusch einen Neubau für Gastronomie plant, möchte die Stadt Hückelhoven ihre Infrastruktur erneuern, um den Naturbadesee zu attraktivieren. Positiv fielen erste Reaktionen der Politik aus.

 

Für das Freibad am Kapbusch plant ein Investor, das gastronomische Angebot zu erweitern und dafür neu zu bauen – dem will sich die Stadt Hückelhoven anschließen und schlägt der Politik vor, Geld in eine eigene Baumaßnahme zu investieren. Erneuert werden sollen die Duschen, Toiletten, Umkleiden wie auch die Kasse und der Sozialraum für den Badewärter. Erste Pläne wurden dem Bauausschuss vorgestellt, während im Rathaus am Kostenplan noch gearbeitet wird. Dieser soll dem Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch, 18.September, vorgelegt werden.

 

„Unsere Gebäude im Freibad am Kapbusch sind in die Jahre gekommen und genügen nicht mehr dem Standard“, erklärte Beigeordneter Achim Ortsmanns den Mitgliedern des Bauausschusses. „Deshalb ist die Idee entstanden, sie zu erneuern und baulich an die geplante Gastronomie heranzurücken.“ Sollten die Politiker zustimmen und würden sie dafür zusätzliche Geldmittel in den Kommunalhaushalt einstellen, könnte das Projekt „kurzfristig mit dem gastronomischen Investor umgesetzt werden“.

 

Bürgermeister lobt die Wasserqualität

 

Politischer Beschluss Bei einer Enthaltung stimmte der Hückelhovener Bauausschuss

 

Qualität des Wassers Das Freibad besitzt nach Angaben von Bürgermeister Bernd Jansen eine gute Wasserqualität, in der sich das Baden lohnt: „Wir waren immer im grünen Bereich.“

 

Idyllisch liegt das Freibad zwischen den Stadtteilen Hilfarth und Brachelen an der Landstraße 364. Der Natursee bietet einen etwa 14.000 Quadratmeter großen Schwimmbereich, der je nach Witterung von Mai bis August geöffnet hat. Sonnen können sich die Besucher auf einem mit weißem Sand aufgefüllten Uferbereich. Wasserattraktionen, ein Klettergerüst und ein Volleyballplatz gehören zu den Spielangeboten. Eine sehr gute Saison erlebte das Freibad im Rekordsommer 2018, als an 81 Öffnungstagen 29.245 Gäste gezählt wurden, darunter 10.096 Kinder.

 

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Hückelhoven plant ihren Neubau so, dass das Freibad am Kapbusch künftig barrierefrei erreicht werden kann, erläuterte Ortmanns. Vorgesehen ist ferner, die Zuwegung zu erneuern. Die heutigen Gebäude sollen in den Folgejahren abgerissen werden, kündigte der Beigeordnete an.

 

Bevor gebaut werden kann, muss der Investor noch ein Lärmschutzgutachten vorlegen, sagte Ortmanns, ließ aber wissen, „dass uns die erste Einschätzung des Gutachters sagt, dass wohl keine Probleme zu erwarten sein werden“. Mit Auflagen sei möglicherweise aber dennoch zu rechnen, „zum Beispiel für den Geräuschpegel am Abend. So etwas haben wir allerdings an vielen Stellen in der Stadt.“

 

Die Verkehrsbelastung auf der Annastraße in Brachelen zu beobachten, bat Heinz-Josef Kreutzer (CDU). Er schlug vor, den Ort zu entlasten, indem die Zufahrt zum Freibad künftig nur noch über die Landstraße erfolgt. Bürgermeister Bernd Jansen sagt zu, die Thematik im Blick zu behalten, so wie er auch der SPD versprach, dass der geplante Neubau „erst der Anfang sein soll“. Denn Jörg Leseberg hatte erklärt: „Das wird eine Attraktivierung, kann aber nicht abschließend sein.“

 

 

Pilgermesse in Hilfarth : 286 Jahre Fußwallfahrt von Brachelen nach Kevelaer

 

 

 

Die Kerzen tragen erheblich zur besonderen Atmosphäre auf dem Kapellenplatz in Kevelaer bei. Foto: Latzel

 

Brachelen Für die Fußwallfahrt nach Kevelaer sind bereits 64 Pilgerinnen und Pilger angemeldet. Die Pilgermesse findet am Freitag statt.

 

Die Kevelaer-Bruderschaft Brachelen-Hilfarth-Golkrath führt ihre Fußwallfahrt von Samstag, 31. August, bis Dienstag, 3. September, durch. Auftakt ist bereits am Freitag, 30. August, mit der Pilgermesse ab 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Leonhard Hilfarth. Die Fußpilger werden wieder von Pater Thomas Klosterkamp OMI begleitet.

 

Zur Fußwallfahrt haben sich 64 Pilgerinnen und Pilger angemeldet – aus Brachelen 40, aus Hilfarth 16 und aus Golkrath acht. Die Bruderschaft freut sich über vier Neupilger. In der Brachelener Maria-Hilf-Kapelle empfangen die Pilger am Samstag um 6.30 Uhr den Reisesegen. In Hilfarth und Golkrath schließen sich weitere Pilger an. Nach einer Übernachtung in Hinsbeck werden die Fußpilger am Sonntag gegen 12.30 Uhr in Kevelaer erwartet. Nach dem feierlichen Einzug empfangen alle Pilger in der Kerzenkapelle den sakramentalen Segen. Die Buspilger können vorher um 11.30 Uhr den Kreuzweg im Forum Pax Christi beten. Der Festgottesdienst, zu dem alle Pilger eingeladen sind, beginnt um 16.30 Uhr in der Basilika. Der Junge Chor aus St. Gereon Brachelen wird ihn in diesem Jahr musikalisch gestalten. Die Lichterprozession findet ab 19.45 Uhr im Pax-Christi-Zentrum und an der Gnadenkapelle statt.

 

Der dritte Pilgertag, Montag, beginnt um 7 Uhr mit einer Messe in der Basilika. Zur Jubilarehrung versammeln sich die Fußpilger um 9 Uhr vor dem Gnadenbild. 25 Jahre sind es für Gerd Spelthann aus Brachelen. Danach ziehen die Pilger feierlich aus Kevelaer aus. In Hinsbeck wird in der Pfarrkirche um 17.45 Uhr die Heilige Messe gefeiert. Nach der Übernachtung gehen die Fußpilger am vierten und letzten Pilgertag, am 3. September, um 6.30 Uhr von Hinsbeck los. Zurück erwartet werden die Pilger gegen 14.50 Uhr in Golkrath, gegen 16.40 Uhr in Hilfarth und gegen 18.15 Uhr in Brachelen.

 

 

KG Brökeler Kappehäuer mit Prinz Kevin I. und Prinzessin Carina I. (Roß) in der Session 2020

 

19. August 2019 um 05:10 Uhr 2 Minuten

 

Karneval in Brachelen : Prinzessin Carina ist die erste Frau im Elferrat der Brökeler Kappehäuer

 

 

 

Vor dem Kappehäuer-Denkmal stellen sich vor (von links): Präsident Manni Kirberg, Prinzenführerin Sabine Zitzen, Prinzessin Carina I. (Carina Roß), Prinz Kevin I. (Kevin Roß), und 1. Vorsitzender Herbert Müschen. Foto: Lars Müschen

 

Brachelen Die Karnevalsgesellschaft in Brachelen vermeldet Neuigkeiten: ein Prinzenpaar und für fünf Wochen auf dem Kirmesplatz ein Zelt für Veranstaltungen.

 

 „Zeit für etwas Neues“ lautet das Motto in der kommenden Session bei der Karnevalsgesellschaft Brökeler Kappehäuer. Und es gibt Einiges: Nämlich ein junges Prinzenpaar an der Spitze, Damen dürfen nun auch in den bisher rein männlichen Elferrat, und für die Veranstaltungen der „fünften Jahreszeit“ wird ein Zelt aufgestellt, das auch andere nach Absprache nutzen können.

 

Prinz Kevin I. und seine Prinzessin Carina I. (Roß) werden die Brachelener Narrenschar anführen. Beide sind der Gesellschaft seit vielen Jahren verbunden. Carina tanzte in ihrer Jugend als Solomariechen und in der Garde. Kevin war zunächst Mitglied der Prinzengarde, ist von dort aus direkt in den Elferrat gezogen und seit einigen Jahren 1. Kassierer der KG. Ein närrisches Paar durch und durch, auf das die Kappehäuer schon jetzt sehr stolz sind.

 

Die Brökeler Kappehäuer erleben zurzeit einen Umschwung. Seit Gründung der KG bestand der Elferrat nur aus Männern. Dies hat sich jetzt geändert. Einstimmig wurde beschlossen, dass ab diesem Jahr auch Frauen in den Elferrat dürfen. So ist Carina Roß nicht nur Prinzessin Carina I., sondern wurde vor ihrer Wahl zur Prinzessin auch zur ersten Frau in den Elferrat gewählt. Seitdem haben sich noch weitere Damen gemeldet, die alle in den Elferrat gewählt wurden. Und es ist noch Platz. Wer interessiert ist, kann sich jederzeit bei der Gesellschaft melden. Den größten Teil des Umschwungs jedoch stellt die Veranstaltungsstätte dar. Die eigenen Veranstaltungen werden in der kommenden Session in einem Festzelt am Kirmesplatz stattfinden. Das Zelt wird für einen Zeitraum von fünf Wochen aufgestellt. Neben den eigenen Veranstaltungen stellt die KG auch anderen Vereinen und Veranstaltungen in diesem Zeitraum die Räumlichkeiten zur Verfügung.

 

Die ersten Termine stehen schon fest. Am 26. Januar 2020 findet der Neujahrsempfang im Festzelt statt. Eine Woche später, am 1. Februar, steht der Kappehäuer-Ovend vor der Tür. Am 8. Februar begrüßen die Damen der katholischen Frauengemeinschaft Brachelen alle jecken Frauen zur Damensitzung. Geplant ist für kommende Session auch wieder eine Kindersitzung, die am 16. Februar steigen soll. Die Planungen beginnen nach den Sommerferien.

 

Die letzte Veranstaltung findet am Tulpensonntag statt. Nach dem Tulpensonntagszug, der wie bisher um 14.11 Uhr startet, findet die After-Zug-Party im Zelt statt. Bereits jetzt betont die KG, dass sie sich über jeden Gast, jeden Zugteilnehmer und über jedes neue Mitglied sehr freut.

 

 

„Das Leben im Dorf wieder aktivieren“ : Alte Mühle Brachelen soll Ort für Kultur und Begegnung werden

 

 

 

 

 

Die alte Mühle in Brachelen gegenüber dem Rittergut Haus Blumenthal soll aus dem Dornröschenschlaf geweckt und zu einer kulturellen Begegnungsstätte für den Ort und die Stadt Hückelhoven ausgebaut werde. Dafür gibt’s viel Geld vom Land. Foto: Ingo Kalauz

 

Hückelhoven-Brachelen Als Michael Küsgens den Brief geöffnet hat und den Bescheid über 50.000 Euro Fördergeld in Händen hält, da muss er sich erst mal sortieren: „Natürlich freust du dich, dass du Geld vom Land für ein wichtiges Projekt im Ort bekommst. Aber sofort taucht natürlich auch die Frage auf: Wie sollst du die Arbeit, die du dir damit ans Bein gebunden hast, zeitlich stemmen?“

 

Von Ingo Kalauz

 

Das Projekt ist die alte Mühle an der Straße Alter Steinweg gegenüber dem Rittergut Haus Blumenthal in Brachelen. Die Idee ist: Aus dem ziemlich verfallenen Gemäuer einen neuen Ort für Kultur und Begegnung zu machen. Wie ist Michael Küsgens auf diese Idee gekommen?

 

„Ich kenne die Mühle seit meiner Kindheit“, sagt der gebürtige Brachelener, der als Rechtsanwalt in Rheydt arbeitet. Als er erfuhr, dass die in Bamberg lebenden Eigentümer die Mühle und das Gelände drumherum verkaufen wollten, hat er sich gemeldet, hat mit den Eignern verhandelt, ist sich rasch mit ihnen einig geworden und hat das Objekt gekauft. „Da hatte ich die Mühle also am Bein. Sieht ja 'n bißchen aus wie'n Schandfleck. Aber, das war mein Hintergedanke, so bleibt sie wenigstens in Brachelener Hand“, sagt Küsgens.

 

Ideen

 

Vom Erzählcafé bis zum Heimatmuseum

 

Die alte Mühle an der Straße Alter Steinweg in Brachelen wird im Volksmund „Kummer Mühle“ genannt.

 

Sie hat eine überdachte Fläche von rund 1200 Quadratmetern und bietet sich als Domizil für den Heimat- und Naturverein Brachelen an, der noch keinen Sitz hat.

 

Darüber hinaus schweben als Ideen unter anderem ein Mühlrad am Bach, ein Erzählcafé, ein Jugendtreff, ein Heimatmuseum, eine Kleinkunstbühne, ein Bauernmarkt und ein Musikzimmer im Raum.

 

Denn Brachelen ist nicht nur sein Heimatort, er bemüht sich auch aktiv darum, das Leben im Ort mit Hilfe des Heimat- und Naturvereins Brachelen, dessen 2. Vorsitzender er ist, gemeinschaftlich wieder zu beleben und zu gestalten. „Die Kneipen bei uns im Ort machen dicht, wir haben keine Bürgerhalle. Da war schon irgendwie im Hinterkopf die Idee, dass man mit der Mühle einen Ort schaffen könnte, Kultur ins Dorf zu holen, das Leben im Ort wieder zu aktivieren, einen Treffpunkt zu haben“, sagt Küsgens.

 

Als die Stadt Hückelhoven dann auf ihn zukam und ihn über das landesweite Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung in ländlichen Regionen“ informierte („Wollt ihr da mitmachen?“), da hat er zugegriffen und gesagt: Den Versuch ist es wert, mal sehen, was sich machen lässt. Im Heimat- und Naturverein hat er das Thema auf den Tisch gelegt – und siehe da: „Es haben sich 14 Leute gefunden, die Ideen eingebracht haben, was man mit dem Gebäude machen kann, wie man es künftig als Begegnungsstätte nutzen könnte.“ Auch mit Hilfe der Stadt Hückelhoven wurde ein Konzept entwickelt und eingereicht. Unter 150 Bewerbungen wurden 17 ausgewählt, die für die weiteren Planungen vom Land einen Zuschuss von 50.000 Euro bekommen. Und die alte Brachelener Mühle ist dabei.

 

„Die Landesregierung hat mit dem Programm ,Dritte Orte' einen kulturpolitischen Nerv getroffen. Die große Zahl der Bewerbungen zeigt, wie groß der Bedarf und gleichzeitig das Potenzial für eine positive Zukunftsgestaltung im ländlichen Raum sind. Dieser Impuls für das Kulturleben in ländlichen Räumen muss erhalten und verstärkt werden“, sagt Claus Hamacher, Beigeordneter für Kultur des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen. Und auch der Hückelhovener CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Schnelle freut sich, dass in Brachelen eine neue kulturelle Begegnungsstätte im Entstehen ist: „Dritte Orte sind ein echter Gewinn für uns im Kreis Heinsberg. Hier können Menschen zusammenkommen und Gemeinschaft leben – und das mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Damit schaffen wir hier in Hückelhoven eine neue Idee, Kultur zu erleben und sich zu begegnen. Das Projekt des Heimat- und Naturvereins wird den Ort Brachelen und sicherlich auch die Stadt Hückelhoven in kultureller Hinsicht sehr bereichern.“

 

Wie geht es nun weiter? Jetzt, wo die 50.000 Euro für die konkreten Planungen auf dem Tisch liegen? „Jetzt werden wir ein Konzept ausarbeiten, wie wir was wann machen wollen. Und wir werden natürlich einen Finanzierungsplan aufstellen“, sagt Michael Küsgens. Ein Jahr hat er als Zeitspanne dafür eingeplant, drei Jahre dann für die bauliche Umsetzungsphase. Seine Idee ist im Ort auf große Resonanz gestoßen: „Es ist super, was aus dem Dorf an Ideen eingebracht werden, was man alles machen könnte. Und die Bereitschaft, konkret an den Planungen mitzuarbeiten, ist auch sehr groß“, sagt er.

 

Wenn das Konzept steht, wird es nach Düsseldorf geschickt. Bis 2023 stehen in dem Förderprogramm zehn Millionen Euro zur Verfügung. Den Brachelenern winken bei der Annahme ihres Konzeptes für den Um- und Ausbau der alten Mühle 600.000 Euro für die Realisierung ihres Vorhabens. „Das stellt uns vor große Herausforderungen. Wenn ich allein an das Dach denke“, sagt Jürgen Sester. Aber der Geschäftsführer des Heimat- und Naturvereins Brachelen ist optimistisch: „Die Begeisterungsfähigkeit in Brachelen für das Projekt ist genauso groß wie die Herausforderungen, vor denen wir jetzt stehen.“

 

Und Michael Küsgens ergänzt: „Die Förderung durch das Land ist für den Ort ein Glücksfall. Es ist eine einmalige Chance.“

 

 

Heinrichs Gruppe aus Gangelt übernimmt : Pflegedienst Reischert in neuen Händen

 

 

 

Marcel Driessen (Betriebsleitung Heinrichs Gruppe, v.l.), Julia Reischert, Thomas Bachmann (Leiter SZB Häusl. Krankenpflege), Beate Reischert und Karin Heinrichs (Geschäftsführung Heinrichs Gruppe). Foto: Heinrichs Gruppe/Isabelle Ernst

 

Hückelhoven Der ambulante Pflegedienst Reischert aus Brachelen stellt aus gesundheitlichen Gründen den Betrieb ein. Ab Juli übernimmt die Heinrichs Gruppe sowohl die bestehenden Kunden als auch die Mitarbeiter.

 

Die Heinrichs Gruppe hat den den ambulanten Pflegedienst Reischert aus Brachelen übernommen. Beim 1996 gegründeten Familienunternehmen, in dem sich Gründerin Beate Reischert und Tochter Julia zuletzt die Pflegedienstleitung geteilt haben, wird der Betrieb aus gesundheitlichen Gründen eingestellt, teilt die Heinrichs Gruppe aus Gangelt mit.

 

Die Mitarbeiter des Pflegedienstes Reischert haben sich in Hückelhoven, Linnich, Erkelenz und Geilenkirchen um die Pflege und Betreuung von Menschen zu Hause gekümmert. „Der Pflegedienst war für mich die Erfüllung eines Traums, deshalb bin ich natürlich traurig. Aber die Erleichterung, dass unsere Mitarbeiter eine Zukunftsperspektive haben, überwiegt“, erklärt Beate Reischert in einer Pressemitteilung zum Betriebsübergang. Zum Monatsbeginn übernahm die SZB Häusliche Krankenpflege GmbH, der ambulante Pflegedienst der Heinrichs Gruppe, sowohl die bestehenden Kunden als auch die Mitarbeiter des Pflegedienst Reischert. „Wir freuen uns, unseren neuen Kunden unser breites Leistungsspektrum anbieten zu können und hoffen, dass sowohl sie sich als auch die Mitarbeiter bei uns wohlfühlen werden“, sagt Thomas Bachmann, Leiter der SZB Häuslichen Krankenpflege GmbH.

Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Pflege an mehr als 20 Standorten im Kreis Heinsberg, der Städteregion Aachen und dem Rhein-Erft-Kreis profitieren die Mitarbeiter von einem sicheren Job in einem großen Unternehmensverbund, heißt es vonseiten des SZB. Den Kunden stehen neben den Leistungen, die die Pflegeversicherung übernimmt, auch private Dienstleistungen der SZB Häuslichen Krankenpflege zur Verfügung. Somit können sie – auch im Fall einer eintretenden Krankheit oder Pflegebedürftigkeit – so lange wie möglich zu Hause wohnen

 

Feiern mit den Jungschützen : Frühkirmes in Brachelen

 

7.Juni 2019

 

 Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft in Brachelen feierte ihre Majestäten bei Kaiserwetter mit einem schönen Umzug. Foto: Ruth Klapproth

 

Brachelen Das Prinzenpaar Florian Friedrichs und Lena Coenen stand bei der Frühkirmes in Brachelen im Mittelpunkt. Diese wurde gemeinsam von der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Brachelen, der Karnevalsgesellschaft Brökeler Kappehäuer und des SV 1910 Brachelen veranstaltet. Die Frühkirmes startete an Christi Himmelfahrt mit der Vatertagsfete im Festzelt und dem traditionellen Klompenball. Am Freitagabend wurden die Ehrenmaien aufgesetzt. Anschließend luden die Jungschützen Brachelen zur Full House Party ein.

Samstagabend sorgte die Coverband Booster für Unterhaltung. Der große Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Gereon wurde am Sonntag durch die Blaskapelle Brachelen begleitet. Nach der Gefallenenehrung auf dem Friedhof setzte sich der große Festumzug durch die Ortschaft unter Teilnahme der Brachelener Ortsvereine sowie der Gastvereine, das Trommler- und Pfeiffercorps und der Schützenbruderschaft aus Kofferen, in Bewegung. Am Montagmorgen schließlich endete die Frühkirmes nach der heiligen Messe mit dem traditionellen Frühschoppen in der Gaststätte „Zum Postmeister“.

 

 

Konzept des Heimat- und Naturvereins Brachelen :

 

Alte Mühle soll Begegnungszentrum werden

 

7. Juni 2019

 

Der Heimatverein will die Mühle aus dem Dornröschenschlaf wecken und bekommt für die Planungsphase eines Kulturtreffs Landesmittel. Foto: Ruth Klapproth

 

Brachelen Aus einem NRW-Förderprogramm erhält der Heimatverein Brachelen 40.000 Euro. Damit können Ideen jetzt verwirklicht werden.

 

Von Gabi Laue

Die alte Mühle an der Straße Alter Steinweg gegenüber des Ritterguts Haus Blumenthal hat Michael Küsgens gekauft und er hat Visionen für das Gelände. Der zweite Vorsitzende des Heimat- und Naturvereins Brachelen hat für das Förderprogramm „Dritte Orte“ ein Konzept eingereicht, wie aus der ältesten erhaltenen Mühle im Dorf ein Ort der Begegnung, Kultur und Kommunikation werden kann. Die Jury hat das Projekt, eines von 17, als „Initiative von unten“ ausgewählt und den Aktivierungsprozess sowie das hohe Identifikationspotenzial hervorgehoben.

„Es geht darum, die Kultur ins Dorf zu holen und das Dorfleben zu beleben“, erklärte Küsgens. „Die Kneipen machen zu, und wir haben keine Bürgerhalle.“ Als die Stadt Hückelhoven ihn über das Förderprogramm informierte, habe er viele Mitstreiter zusammengetrommelt und ein Konzept für die alte Mühle entworfen. Um das nun auch voranzubringen, bracht es weiter möglichst viele Engagierte im Ort, die daran mitwirken.

Zehn Millionen Euro bis 2023 im Topf

 

1. Förderphase In Düsseldorf wurden 17 Projekte für „Dritte Orte“ vorgestellt, die mit bis zu 50.000 Euro für ein Jahr lang gefördert werden. Ziel dieser Unterstützung ist die Entwicklung von neuen und die Weiterentwicklung von bereits bestehenden Dritten Orten. In der ersten Förderphase stellt das Land eine Gesamtsumme von 750.000 Euro zur Förderung neuer Konzepte für Dritte Orte bereit.150 Bewerbungen aus dem ganzen Land gingen ein. Insgesamt stehen für das Förderprogramm bis 2023 zehn Millionen Euro zur Verfügung.

 

Verein Der Heimat- und Kulturverein präsentiert sich auf der Internetseite www.heimatverein-brachelen.de.

Mit dem neuen Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ unterstützt die Landesregierung Konzepte für die kulturelle Infrastruktur in ländlichen Regionen. Michael Küsgens erklärte den Hintergrund: „Der Erste Ort ist das Zuhause, der Zweite Ort der Arbeitsplatz und der Dritte Ort ist ein Treff für möglichst alle Generationen mit einem breiten Angebot.“ In der ersten Förderphase, die über ein Jahr reicht, könne man nun Profis an Bord holen, die aus dem Grobkonzept eine Feinplanung erstellen. „In der zweiten Phase gibt es dann bis zu 600.000 Euro Förderung bei 20 Prozent Selbstbeteiligung“, erläuterte Küsgens weiter. „Damit kann man schon eine Menge bewerkstelligen.“

 

CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Schnelle freut sich mit den Brachelenern: „Dritte Orte sind ein echter Gewinn für uns im Kreis Heinsberg. Hier können Menschen zusammenkommen und Gemeinschaft leben und das mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Damit schaffen wir hier in Hückelhoven eine neue Idee, Kultur zu erleben und sich zu begegnen. Gleichzeitig stärken wir das kulturelle Angebot bei uns im ländlichen Raum.“

Schnelle zeigte sich stolz auf das Engagement der Mitglieder des Heimat- und Naturvereins Brachelen, „dass ihr Projekt die Jury überzeugt hat und wir im Kreis jetzt für diesen Dritten Ort eine Förderung von bis zu 50.000 Euro für ein Jahr bekommen können. Das Projekt des Vereins wird den Ort Brachelen und sicherlich auch die Stadt Hückelhoven in kultureller Hinsicht sehr bereichern“.

Ein breites Engagement an Künstlern und Kulturschaffenden sowie die Vereine und Gruppen im Ort werden in Zukunft verschiedenste Ideen zur Kulturförderung in der ältesten noch erhaltenen Mühle in Brachelen eine Heimat finden lassen. „Neben dem eigenen Zuhause und der Arbeit haben wir somit demnächst einen Ort, der ganz neue Möglichkeiten bietet, sich zu treffen, auszutauschen und gemeinsam Kultur zu erleben.“ Ebenso freut sich FDP-Landtagsabgeordneter Stefan Lenzen: „Ich wünsche dem Haus viel Erfolg bei der Entwicklung eines Dritten Ortes.“ Im Rahmen des neuen Förderprogramms zeichneten sich die Dritten Orte dadurch aus, dass sie einen niederschwelligen Zugang sowie eine einladende Atmosphäre haben und verschiedene Nutzungen für die Bürgerinnen und Bürger ermöglichen, so Lenzen weiter.

Die alte Mühle hat 1200 Quadratmeter überdachte Fläche. Sie bietet sich auch an als Domizil für den Heimatverein, der noch keinen Sitz hat. Ein Mühlrad am Bach, ein Erzählcafé, Jugendtreff, Heimatmuseum, Kleinkunstbühne – Küsgens hat so einige Ideen. „Es soll etwas sein für die ganze Umgebung. Voraussetzung ist, dass sich das Dorf engagiert.“ Potenzial hat auch das alte Fabrikgebäude, derzeit wildromantisch mit Efeu bewachsen – mit Betonung auf wild. Michael Küsgens will die alte Mühle aus dem Dornröschenschlaf wecken: „Daraus kann man ein Schmuckstück machen.“

 

 

Buntes Fest : Kita St. Gereon feiert 150-jähriges Bestehen

 

23.5.2019

 

 

 

Buntes Fest zum 150. Geburtstag: Die Kindergartenkinder schickten zahlreiche Luftballons auf weite Reise. Foto: Heinz Eschweiler

 

Hückelhoven-Brachelen Von diesem Fest dürfte man Brachelen noch lange schwärmen: Die Kindertagesstätte St. Gereon feierte ihr 150-jähriges Bestehen. Und wie!

Das Jubiläumsfest begann in der Pfarrkirche mit einem beeindruckenden Festgottesdienst. Die Kita-Kids brachten reichlich Farbenpracht ins Gotteshaus, denn sie hatten alle jeweils einen bunten Luftballon in der Hand. Nach der Festmesse zogen die Kinder mit den Luftballons von der Kirche zur Kita am Klosterberg. Es war ein Festzug ohnegleichen, hinter den Kindern schien ganz Brachelen mitzumarschieren. Die Freiwillige Feuerwehr war für die Sicherheit beim Festzug verantwortlich, der musikalisch angeführt wurde vom Trommler- und Pfeiferkorps Brachelen.

Kita-Leiterin Sandra Deffur begrüßte im Innenhof der Kita die zahlreichen Gäste und dankte unter anderem dem Trägervertreter des KGV Hückelhoven, Kooperationspartner Haus Berg, Vertretern der GdG Hückelhoven, Ortsvereinen, Kirchenvorstand, Pfarrgemeinde, Pfarreirat, Feuerwehr und vielen weiteren Gästen. Auch viele ehemalige Kolleginnen feierten mit, ebenso wie Vertreter befreundeter Kitas sowie der Grundschule.

Großen Applaus gab es für Pater Dr. Thomas Klosterkamp, der aus Rom angereist war und die beeindruckende Messe zelebriert hatte. Und es gab natürlich ein Dankeschön schlechthin an die Kinder, die tatkräftig mitgeholfen hatten, um dieses Fest mit vorzubereiten.

Eine besondere Erwähnung fand Marie-Luise Lischka: Fast ein Drittel der 150 Jahre war sie Leiterin der Kita.

Beim geschichtlichen Rückblick – der Heimatverein Brachelen hat die Historie des Kindergartens aufgearbeitet – staunten viele Festgäste. Sie erfuhren beispielsweise, dass das Gebäude am Klosterberg einst ein Rittersitz war. 1865 erwarb der damalige Pfarrer Rademacher diesen Rittersitz, stiftete ihn dann Jahre später der katholischen Pfarrgemeinde.

Es folgte eine sehr wechselhafte Geschichte: 1869 waren es Nonnen, die Kinder arbeitender Eltern beaufsichtigten und betreuten und somit das Fundament der heutigen Kindertagesstätte schufen. Einige Anwesende konnten sich noch an das Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 1969 erinnern, damals war Schwester Emmerich die Leiterin bis 1973, dann übernahm Marie-Luise Lischka die Leitung.

 

Neben historischen Hintergründen gab es natürlich auch ein schönes Unterhaltungsprogramm für Alt und Jung, das keine Langeweile aufkommen ließ.

 

Konzert : Gute Laune bei Blasmusik und Brotzeit

 

 

 

3. April 2019

 

 

 

Die Bläser aus Brachelen spielten in Hilfarth auf und ernteten mit ihrem Konzert viel Beifall. Foto: Norbert Koenigs

 

Hückelhoven-Brachelen/Hilfarth Moderatorin Laura Schumacher führte durch ein ansprechendes Programm der Brachelener Blaskapelle im komplett besetzten Saal Sodekamp-Dohmen. Der 1. Vorsitzende Tobias Deckers freute sich über den guten Besuch des Traditionskonzertes, bei dem es zusätzlich zu guter Blasmusik auch eine Brotzeit gab. Eine abwechslungsreiche Mischung von Musikstilen bot die Blaskapelle aus Brachelen, die mit dem Grenadiermarsch Fridericus-Rex startete, der in den 1860er Jahren von dem Militärmusiker Ferdinand Radeck komponiert worden war. Auch heute noch gehört der Grenadiermarsch zu den bekanntesten deutschen Militärmärschen. 

Weiter ging es im Programm mit den bekannten Melodien aus Antonin Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Die Moderatorin erinnerte daran, dass die Weltpremiere im Jahre 1893 von tosendem Applaus begleitet wurde. Die bekannte Ballade „Can´t help falling in love“ erinnerte danach an Elvis Presley. Der Kaiserin-Sissi-Marsch habe in kurzer Zeit die Blasmusik-Welt erobert, so die Moderatorin Laura Schumacher. Es folgte „Total Toto“, ein Medley der Band Toto. Das Arrangement war so recht nach dem Geschmack des Dirigenten Rolf Deckers und insbesondere für Schlagzeuger geeignet. Auch Filmmusik boten die Brachelener Musiker mit dem Stück „I will follow him“ und versprühten gute Laune mit Gospel-Sounds. Mit dem Stück „Soleado“ wurden die Zuhörer in die wohlverdiente Pause geschickt. 

Auch Ehrungen gab es bei der Blaskapelle Brachelen. Seit fünf Jahren sind Julia Mertzbach, Theresa Volmer, Andrea Prestle und Stefan Amels als aktive Musiker dabei. Auf zehnjährige Aktivität blickt Felix Deckers zurück, 15 Jahre ist Carina Hussain dabei und seit 25 Jahren das Ehrenmitglied Hermann-Josef Künkel. 

Zu Beginn des zweiten Programmteils wurde der Luftwaffen-Marsch „Peronne“ von Hans-Felix Husadel, einem bekannten Militärmusiker, dargeboten. Weiter ging es mit dem Stück „Always on my mind“ und der „Heublumen-Polka“ von Kurt Gäble. Der Geburtstags-Marsch von Ferdinand Kühne bereitete ebenso viel Spaß wie die „Amsel-Polka“. 

„Querbeat on stage“ hieß es gegen Ende des Konzertes, das mit einem Dank an den Dirigenten Rolf Deckers und reichlich Applaus seien Abschluss fand.

 

Frauenkarneval in Brachelen: Neue Talente auf der närrischen Bühne

 

12. Februar 2019 um 05:10 Uhr 

 

 

Madeleine Stary aus Brachelen als „Model XXL“ erzählte von ihren Laufstegerfahrungen in Paris mit Lagerfeld, Naomi Campell und Heidi Klum. Foto: Ruth Klapproth

 

Brachelen Im ausverkauften Kaisersaal ging es auf quietschfidele Zeitreise mit den Präsidentinnen der katholischen Frauengemeinschaft Andrea Backes und Rebecca Koziessa

Zauberwürfel, Kassetten und Walkman: die 1980er-Jahre. Als Stulpen und Neonfarben voll im Bekleidungstrend lagen. Und man selbst noch ein Teenager war. In ihren giftgrünen, orange- und pinkfarbenen Netz-Oberteilen zogen die zehn kessen Damen auf der Bühne zahlreiche bewundernde Blicke auf sich. „Es wird verrückt und ganz schön schräg“, kündigte Andrea Backes an. Die Tochter der bekannten Stimmungssängerin der Brökeler Kappehäuer, Hedwig Coenen, hieß ihre Mutter gleich mehrfach auf der bunt geschmückten Kaisersaal-Bühne willkommen. In ihrer unbestrittenen Paraderolle als Fussisch Julchen besang Hedwig Coenen den „Weißen Schwan“. Mit grauem Haardutt und weißer Bluse beschrieb sie als „Oma Lenchen“, wie man sich als Hundertjährige fühlt und welche Alltagsprobleme sie als hochbetagte Seniorin zu bekämpfen hat.

Höhepunkt ist der Tulpensonntagszug

 

Straßenkarneval Der Tulpensonntagszug zieht am 3. März ab 14.11 Uhr durch die Straßen Brachelens. Egal ob alt eingesessen oder neu gegründet, zehn oder 150 Personen, Wagenbau- oder Fußgruppe: Jeder ist bei der KG Brökeler Kappehäuer herzlich willkommen.

 

Als „Model in XXL“ schilderte Madeleine Stary ihre ungewöhnliche Begegnung mit Modezar Karl Lagerfeld, den die aus Brandenburg stammende Büttenrednerin, die es nach Brachelen verschlagen hat, als „Klamotten-Kalle“ umschrieb.

 Im benachbarten Lindern hatte Kappehäuer-Sitzungspräsident Manni Kirberg Trompeten-Talent Robert Spicker entdeckt. Und mit hochprozentigen Argumenten für die Frauensitzung begeistert. „Der Manni hat mir einen ausgegeben, dann noch einen und noch einen“, verriet Spicker schmunzelnd. „Und dann habe ich zugesagt.“ Udo Jürgens‘ Evergreen „Aber bitte mit Sahne“ wurde von dem Musiker, der in seinem Heimatort als „Die silberne Trompete“ von sich reden macht, eindrucksvoll dargeboten.

Viele Besucherinnen schalteten die Taschenlampenfunktion ihrer Smartphones ein, als Spicker auf der Bühne so richtig loslegte. Mit einer stattlichen Abordnung waren die Brökeler Kappehäuer erschienen. Die rot-weiße Traditionsgesellschaft hatte Gardetänzerinnen und Elferräte zu den närrischen Damen entsandt.

 

Brachelen: Florian Friedrichs trägt Prinzensilber

 

 

 

Florian Friedrichs (2. von rechts) erhielt das Prinzensilber. Brudermeister Philipp Schlösser (r.) ehrte Michael Schmitz-Reiners (2. von links), im vergangenen Jahr König der Sebastianus-Schützen, für seine 40-jährige Mitgliedschaft, Leo Nüsser (l.) für 25 Jahre Mitgliedschaft. Foto: Bruderschaft Brachelen

 

Brachelen Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Brachelen hat ihre Majestät für das Jahr 2019 feierlich ins Amt geführt. Unter musikalisch bewegender Begleitung durch die Blaskapelle Brachelen wurde in der Heiligen Messe Florian Friedrichs das Prinzensilber der Bruderschaft übergeben.

 

Beim anschließenden traditionellen Frühschoppen wurden im Kaisersaal langjährige Mitglieder der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft von Brudermeister Philipp Schlösser (rechts) ausgezeichnet. Michael Schmitz-Reiners (2. von links), im vergangenen Jahr König der Sebastianus-Schützen, wurde für seine 40-jährige Mitgliedschaft geehrt, Leo Nüsser (links) für 25-jährige aktive Mitgliedschaft. Das Hochfest der Bruderschaft klang spät am Tag im Schützenheim aus.

 

 

L364n: Bei Diskussion um Ortsumgehung ist der Andrang gewaltig

 

Hückelhoven Das war selbst für langjährige Ratsmitglieder außergewöhnlich: Etliche Hückelhovener wollen wissen, was Stadt und Politik, Gegner und Befürworter zur L364n zu sagen haben. Wir haben die Diskussion zusammengefasst.

Die meisten kannten so was nur vom Hörensagen. Und die wenigen, die es selbst miterlebt hatten, mussten schon tief ins Gedächtnis eintauchen, um sich zu erinnern. „Dass die Zuhörer hier im Sitzungssaal bis raus ins Treppenhaus stehen, das gab‘s zuletzt bei der Diskussion um die Zechenschließung“, sagte der SPD-Fraktionschef Jörg Leseberg. Liegt weit zurück, Ende des vorigen Jahrhunderts war das. Er wertete das, wie die Volksvertreter der anderen Parteien übrigens auch, als einen „Superpluspunkt für unsere Streitkultur“.Die Zeche ist längst Geschichte,  Hückelhoven hat sich seither von der Kohlestadt zu einer Einkaufsstadt gemausert. Was die Zuhörer nun in Scharen in den Ratssaal trieb, war die Frage, ob eine Straße geba ut werden soll oder nicht, eine Straße, die den Autoverkehr um das Zentrum der Stadt herumführen soll. Es geht um den Weiterbau der L364n, konkret um den ersten Bauabschnitt von der Autobahn 46 Hückelhoven-Ost bis zur L117 zwischen Doveren und Hückelhoven. Und zu diesem Bauvorhaben hatte die SPD-Fraktion im Rat den Antrag gestellt, „...der Rat möge beschließen, die Verwaltung zu beauftragen, alle erdenklichen und rechtlichen Maßnahmen zu ergreifen, das Bauvorhaben in seiner jetzigen Form zu stoppen.“ Das war das Ansinnen der Sozialdemokraten, über das die übrigen Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses zu beraten und dann zu befinden hatten.

Doveren und Baal

Stadt könnte eigene Straße zur B57 bauen

 

Im Zuge des Weiterbaus der L364n als Ortsumgehung Hückelhoven schließen auch die Befürworter der Straße nicht aus, dass sich Gewerbeverkehre vom Gewerbegebiet Baal durch die Ortsdurchfahrt Doveren auf die L364n ergeben. Deshalb, das sagte Bürgermeister Bernd Jansen in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, werde sich die Stadt weiter intensiv darum bemühen, „dass der Bund für Baal eine bessere Anbindung des Gewerbegebietes an die Autobahn in Form der B57n baut“. Seit mehr als einem Jahrzehnt habe es dazu Vorstellungen von Planvarianten gegeben, die aber wegen des starken Eingriffs in die Struktur des Ortes Baal von der Stadt abgelehnt worden seien. Die Stadt sei sogar bereit, als Anbindung des Gewerbegebietes Baal selbst  eine Straße von der L117 Richtung Granterath hin zur  B57 zu bauen, sagte Jansen. Die Kosten dafür bezifferte er auf sieben Millionen Euro. Auch diese Variante als Entlastung der Ortsdurchfahrt Baal ist allerdings bereits unter Jansens Vorgänger Werner Schmitz im Gespräch gewesen. (kalauz)

Angesichts des massigen und ungewohnten Andrangs sah sich Norbert Fister als Vorsitzender des Ausschusses gleich zu Anfang genötigt, die in einem parlamentarischen Gremium übliche Ordnung herzustellen: „Keine Fotos, keine Filme, keine Wortmeldungen“, mahnte er die Zuhörer im Saal wie im Treppenhaus. Er hatte im Folgenden kaum Probleme, die Diskussion lief in geordneten Bahnen.

Hans Joachim Ringk hatte sich als Sprecher der Interessengemeinschaft „Gegner der L364n“ Rederecht eingefordert, was ihm gewährt wurde. Er wollte, so formulierte er es, „sich ohne Schaum vor dem Mund einmischen, unsere Bedenken, aber auch unsere Anregungen formulieren“.

Streitthema L364n: Die Gegner befürchten eine Zerstörung des Waldstücks am Junkerberg, die Befürworter hoffen auf eine Entlastung der Dienstühler- und Gladbacher Straße und des Marktes. Viele Zuhörer wollten nun bei der Ausschusssitzung zu diesem Thema dabei sein.

 

Wofür die Interessengemeinschaft eintritt und warum sie gegen den Weiterbau der L364n ist: „Wir treten für den Erhalt des Naherholungsraumes unserer Stadt, den Junkerberg und das Naherholungsgebiet Ruraue nebst den bestehenden Feldern und Wiesen ein, wollen keine überregionale Schwertransporttrasse zur Erschließung eines ortsfremden Gewerbegebietes und bestreiten jedwede innerstädtische Verkehrsentlastung durch die Herstellung eines lediglich kostenintensiven und belastenden Teilstücks der L364n, das an der L117 abrupt und auf unabsehbare Zeit so als Torso fortbestehend endet“. Aus Ringks Sicht ist die L364n „ein Dosenöffner zur Durchsetzung überregionaler Interessen“ und sie wäre „heute so nicht mehr genehmigungsfähig“. Der Planfeststellungsbeschluss für die L364n wurde 2004 gefasst, Ende 2017 kam die Nachricht, das nun Geld dafür vom Land bereitliegt.

Wilfried Büsdorf konnte die Argumente der Befürworter der L364n vortragen: „1600 Anwohner der Gladbacher Straße müssen seit Jahrzehnten täglich 14.000 Fahrzeuge und 500 Lkw ertragen. Wir wollen das nicht mehr.“ Man sei heilfroh, wenn die L364n als Ortsumgehung Hückelhoven endlich gebaut werden soll.

Dass die Umgehung Hückelhoven nur Sinn ergibt, wenn sie zügig weitergebaut und als Umgehungsstraße von Hilfarth fortgeführt wird, daran ließen weder Jörg Leseberg (SPD), noch Thomas Schnelle und Heinz-Josef Kreutzer (beide CDU) oder Ulrich Horst (Die Grünen) einen Zweifel. Während sich die Grünen („Der Junkerberg ist unersetzlich“) wie die SPD und der fraktionslose Dirk Kraut gegen den Bau der L364n als Umgehung von Hückelhoven aussprachen, sieht die CDU-Mehrheitsfraktion darin eine letzte Chance, für Hückelhoven und im weiteren Verlauf für Hilfarth aber auch für  Brachelen eine Umgehungsstraße zu bekommen.

Kreutzer formulierte es so: „Wenn wir jetzt sagen: Wir wollen die Umgehung nicht, dann werden wir nie wieder eine Umgehungsstraße bekommen. Wir wollen Teil 1 und Teil 2 der L364n so schnell wie möglich, damit das klar ist.“ Und er versprach den Anwohnern: „Wenn sich zeigen sollte, dass weiterer Lärmschutz erforderlich ist, dann wird das gemacht.“

Bürgermeister Bernd Jansen (CDU), der als Verwaltungschef den Antrag der SPD ablehnt und den Bau der L364n fordert, dämpfte die Erwartungen an einen zügigen Weiterbau der Straße als Umgehung von Hilfarth: „Darüber kann ich keine seriöse Auskunft geben. Dieses Problem können wir in Hückelhoven nicht lösen.“ Jansen gab allerdings eine Entwicklung der letzten Tage zu bedenken, die möglicherweise Anlass zu Optimismus birgt: „Durch den gerade ausgehandelten Kohlebeschluss werden in den nächsten Jahren rund 350 Millionen Euro in die Region gepumpt. Da ist auch eine Menge Geld für Infrastrukturmaßnahmen drin.“ Wenn man die Umgehung Hückelhoven jetzt ablehne, werde man kein Geld mehr für weitere Ortsumgehungen bekommen. Ulrich Horst nahm dies zum Anlass, dem Hückelhovener CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Schnelle zu drohen: „Wenn dieses oder nächstes Jahr kein Geld vom Land für den Weiterbau der L364n als Umgehung von Hilfarth fließt, werden wir Ihnen parlamentarisch die Hölle heiß machen!

Die in weiten Teilen sachlich verlaufende Diskussion endete nach gut zwei Stunden mit der von Heinz-Jürgen Wolter (Fraktion Freie Wähler) gleich zu Anfang beantragten geheimen Abstimmung. 13 Ausschussmitglieder lehnten den Antrag der SPD-Fraktion auf Stopp des Weiterbaues der L364n vom Autobahnanschluss Hückelhoven-Ost bis zur L117 zwischen Doveren und Hückelhoven ab, sie stimmten also für den Bau; neun Ausschussmitglieder stimmten für den SPD-Antrag, für den Stopp. Die Umgehung Hückelhoven wird also gebaut.

Sehr zum Leidwesen auch einer 14-jährigen Zuhörerin, die in ihrem emotionalen Beitrag zur Diskussion eingeworfen hatte: „Sie zerstören damit Wald und Feld. Sie zerstören die Zukunft meiner Generation.“


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2 Nach §19 der Kleingewerberegelung bin ich berechtigt, keine Mehrwertsteuer auszuweisen.